ABD0083_20231012 – ALTENMARKT – …STERREICH: v.l. Aleksander Kilde (NOR), Mikaela Shiffrin (USA) am Donnerstag, 12. Oktober 2023, beim Atomic Medientag 2023 in Altenmarkt, Salzburg. – FOTO: APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Sport

Sölden: Shiffrin kritisiert frühen Saison-Start

Ende Oktober fällt am Rettenbachgletscher in Sölden der Weltcup-Startschuss. Während auch für den Fieberbrunner Manuel Feller das „Winterfeeling“ noch nicht da sei, stellt die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin die Sinn-Frage eines derart frühen Starttermins.

In etwas mehr als zwei Wochen, am 28. und 29. Oktober, werden in Sölden wieder die ersten Rennen im Ski-Weltcup ausgetragen. Die beste Skifahrerin aller Zeiten, Mikaela Shiffrin, kritisiert genau das: „Ich kann jederzeit, auch bei warmen Temperaturen, in den mentalen Zustand kommen, um Rennen zu fahren. Aber macht es wirklich Sinn?“, fragte Shiffrin bei einem Medientermin ihrer Skifirma Atomic am Donnerstag in Altenmarkt im Pongau. „Bis zu welchem Grad sollen wir unsere Umwelt an einen Zeitplan anpassen, den wir haben wollen? Oder sollten wir unsere Zeitpläne an die Umwelt anpassen?“, so Shiffrin. „Ist jetzt die Zeit für Skirennen? Vermutlich eher nicht.“ Für die fünffache Gesamtweltcupsiegerin steht fest: „Der Kalender sollte überdacht werden.“

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Noch fehlt der Schnee für die Winteridylle in Sölden.

Schwierige Trainingsbedingungen

In ihre Forderung mischt sich neben dem Klimaschutz-Gedanken, das gab Shiffrin bereitwillig zu, auch Eigennutz. Denn geeignete Trainingsplätze zu finden, um in Sölden optimal vorbereitet am Start zu stehen, ist selbst für die Allerbesten ein Spießrutenlauf. „Ich bin nicht beunruhigt, dass sie in Sölden die Piste nicht hinbekommen, sie finden immer einen Weg“, sagte Shiffrin. Das sehen auch die Söldner Bergbahnen so. Mehr dazu unter Optimismus in Sölden trotz Warmwetters „Aber es gibt immer weniger Trainingsplätze für uns in Europa.“ Ob sie bereit für einen fordernden Winter mit 45 Rennen ist? „Überhaupt nicht“, sagte Shiffrin 16 Tage vor dem ersten Bewerb.

Manuel Feller bleibt optimistisch

Die gesamte Weltelite tummelt sich dieser Tage eng an eng in einigen wenigen Gletschergebieten. Das Pendeln zwischen Training bei Minusgraden und kurzärmeligen Medienauftritten im Freien stellt auch erfahrene Skirennläufer auf die Probe. „So extrem wie heuer habe ich es noch nicht erlebt. Aber es war schon öfter im Herbst Thema, dass das Winterfeeling noch nicht so da ist“, sagte Manuel Feller.

ABD0092_20231012 – ALTENMARKT – …STERREICH: Manuel Feller (AUT) am Donnerstag, 12. Oktober 2023, beim Atomic Medientag 2023 in Altenmarkt, Salzburg. – FOTO: APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Manuel Feller sieht den frühen Saisonstart pragmatisch.

Der Tiroler gab sich maximal pragmatisch: „In einer Woche fühlen wir uns anders, da sagt er einen Temperatureinbruch an. Wenn die Berge ein bisschen angezuckert sind, kommt das Feeling auch. Wir stehen am Montag sowieso bei minus fünf Grad am Pitztaler Gletscher.“