Ein barrierefreier Zugang zu allen Kundenbereichen und kurze Wege zwischen Bushaltestelle, Fahrrad- und PKW-Abstellflächen seien die wesentlichen Vorteile des neuen Bahnhofs. Außerdem soll ein Steg, der über den Bahnhof und die Innstraße führt, die Gemeinden Fritzens und Wattens besser miteinander verbinden. Daneben entstehen 160 Bike&Ride-Stellflächen, ein Parkdeck mit Platz für 155 PKW und 35 einspurige Fahrzeuge sowie vier Liftanlagen. Ein neuer Kreisverkehr wird künftig die Zufahrt zum Bahnhof entschärfen.
Mehrere Einschränkungen für Einheimische
In der Bauzeit, die voraussichtlich bis April 2026 andauern wird, komme es neben Baulärm auch zu Einschränkungen für die Einheimischen. Es gebe Straßensperren und andere Wege durch die Sperre der Unterführung und die Errichtung einer Behelfsüberführung. Das Parken und der Weg zum Bahnhof werde durch Ausgleichsparkplätze beschwerlicher, sagt der Bürgermeister der Standortgemeinde Fritzens, Markus Freimüller: „Das werden fordernde Jahre für uns alle. Aber diese Einschränkungen müssen wir auf uns nehmen, um am Ende ein schönes Ergebnis zu haben.“
ÖBB, Land und Gemeinden teilen Kosten auf
Das Projekt soll insgesamt um die 95 Millionen Euro kosten. Den Großteil davon übernehmen die ÖBB und das Land. Auf die umliegenden Gemeinden fallen 4.7 Millionen Euro. 60% davon werden aber aus dem Gemeindeausgleichsfonds des Landes finanziert. Damit müssen die Gemeinden defacto noch knapp 2 Millionen Euro stemmen, wobei die Gemeinde Wattens davon fast die Hälfte übernimmt. Welche Gemeinde wie viel bezahlt, ergibt sich daraus, wie sehr der Bahnhof von den jeweiligen Gemeindebürgern genutzt wird und aus der Finanzkraft. Neben der Standortgemeinde Fritzens zahlen auch Volders, Kolsass, Gnadenwald, Wattenberg, Weerberg, Kolsassberg und Baumkirchen mit.
Der Bürgermeister der Gemeinde Wattens, Lukas Schmied, geht davon aus, dass die Kosten eingehalten werden können: „Die ÖBB haben das Projekt zur Hochphase der Teuerungsphase geplant, das heißt man hat am oberen Limit agiert. Wir gehen davon aus, dass der Kostenrahmen eingehalten werden kann.“
Keine Einschränkungen im Bahnverkehr
Während der Bauzeit soll es laut ÖBB, bis auf unregelmäßige Gleisänderungen, zu keinen Einschränkungen im Bahnverkehr kommen. Die Bahn-Infrastruktur werde komplett erneuert und aufwändige Gleisarbeiten durchgeführt – auch weil dem Standort als letzter Bahnhof vor der Abzweigung zum Brenner-Basistunnel eine wichtige Rolle zukommen wird. Ziel ist es, dass eine Mobilitätsdrehscheibe für die ganze Region entsteht.