Klier und Hörl
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Wirtschaft

Hörl übergibt am Seilbahntag an Klier

Am Montag ist am jährlich stattfindenden Seilbahntag ein Generationenwechsel vollzogen worden. Nach 15 Jahren Obmannschaft als Vertreter der Seilbahnerinnen und Seilbahner in der Wirtschaftskammer Tirol übergab Franz Hörl an den 43-jährigen Reinhard Klier, Vorstand der Wintersport Tirol AG.

Der neue oberste Seilbahner in Tirol Reinhard Klier ist Vorstand eines Unternehmens mit 600 Mitarbeitenden, das die Stubaier Gletscherbahn betreibt und im Sportartikelhandel (Intersport Okay und SportOkay.com) tätig ist.

Hörl als „unermüdlicher“ Obmann

Im Rahmen der Übergabe wurden die Verdienste von Hörl für die Branche gewürdigt. Er habe sich unermüdlich für die Interessen der Seilbahnen eingesetzt, so sein Nachfolger Klier, denn es habe immer wieder „zähe Verhandlungen und viel Überzeugungsarbeit“ gebraucht, wenn etwa „in regelmäßiger Folge neue Gesetze, Verordnungen, Normen und Protokolle erarbeitet wurden, die mitunter von der Praxis der Seilbahnmaterie weit entfernt sind“. Hörl habe „mediale Tiefschläge eingesteckt und viele Verbesserungen für unsere Branche erreicht“, sagte der neue Obmann Klier.

In seiner Antrittsrede gab Klier einen Ausblick auf die Herausforderungen und Ziele der Tiroler Skigebiete. Der neue Obmann betonte die wirtschaftliche Bedeutung der Seilbahnbranche in Tirol mit knapp 5.000 Mitarbeitenden und 50.000 Beschäftigten im Tourismus. Trotzdem habe sich die Seilbahnwirtschaft in den letzten Jahren mit heftiger und zum Teil unsachlicher Kritik konfrontiert gesehen, meinte Klier. Die Branche nehme den Klimawandel sehr ernst, fordert aber „einen ehrlichen und objektiven Umgang mit Fakten und Studienergebnissen“. Das sei in der öffentlichen Debatte nicht immer der Fall.

Von 230 Gletschern nur zwölf erschlossen

Klier verwies darauf, dass die Tiroler Seilbahnen ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen beziehen, wodurch der Betrieb der Seilbahnen und Beschneiungsanlagen nahezu CO2-neutral erfolgt. Auch beim Thema Wasser werde durch das Sammeln der Schneeschmelze in Speicherseen ein natürliches Kreislaufsystem realisiert.

Zur immer wiederkehrenden Kritik am Gletscherskilauf meinte Klier, dass es in Tirol 320 Gletscher gibt und davon aber nur zwölf teilweise erschlossen seien. „Zurück gehen leider alle und schützen kann man sie nur durch Maßnahmen gegen die Klimaveränderung. In einer völlig fehlgeleiteten Diskussion werden die 308 unerschlossenen Gletscher außer Acht gelassen und das Augenmerk auf die zwölf teilweise bewirtschafteten gelegt, als ob die Bewirtschaftung die Ursache für den Rückgang wäre.“

An- und Abreisen als entscheidender CO2-Faktor

„Wenn man eine ehrliche Diskussion über eine CO2-Reduktion im Tourismus führen will, dann ist die Anreisedistanz und -art der entscheidende Faktor. Dabei ist es egal, ob man auf Skiurlaub, Strandurlaub, Kulturreise oder zu einem Kongress unterwegs ist. Unsere Aufgabe ist es, attraktive CO2-reduzierte Anreisemöglichkeiten anzubieten, um einen Wandel im Mobilitätsverhalten zu erreichen“, betonte Klier.

Klier glaubt, dass Skifahren Bestand hat

Der neue Tiroler Seilbahnen-Obmann zeigte sich überzeugt, dass der Wintersport auch in den kommenden Jahrzehnten Zukunft habe. Zudem werde das Sommerangebot der Seilbahnen laufend erweitert. Den Kritikerinnen und Kritikern richtete er aus: „Ich habe den Eindruck, dass sich jene die größten Sorgen um den Tiroler Tourismus machen, die einen Rückgang mehr herbeiwünschen als ihn zu fürchten.“ Er meinte, dass „eine gute Balance zwischen Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum in Tirol möglich ist“.