Seit dieser Woche ist der Deal offiziell über die Bühne. Um 22 Millionen Euro verkaufte Swarovski seinen einstigen Sitz der Konzernspitze an Eglo – also an eine Tiroler Unternehmensgruppe, die ihr Tätigkeitsfeld in den letzten Jahren massiv erweitert hat. Damit gehört Bartenbach mittlerweile genauso zum Eglo-Konzern wie eine Immobiliengesellschaft samt kleiner Hotelkette.
Mit Gesamtkonzept offenbar überzeugt
Die Verhandlungen rund um den Verkauf des Business Building-Gebäudes nahe der Kristallwelten dauerten einige Monate an und es gab offenbar auch finanzstarke Interessenten aus dem Ausland. Letztlich konnte aber Eglo mit einem Gesamtkonzept überzeugen, wie Wolf-Dietrich Plattner, Finanzchef von Swarovski in Wattens, gegenüber dem ORF Tirol bestätigte.
Dieses Gesamtkonzept beinhalte eine Aufwertung des Ortsteils Ried im Osten von Wattens, wo sich neben den Kristallwelten auch zahlreiche Wohnungen befinden. Das neue Quartier am Brandgut – so wird es heißen – soll zum multifunktionalen Gebäudekomplex umgebaut werden, erklärte Daniel Kostenzer, Geschäftsführer der Eglo Immobilien Gesellschaft.
Vom Kindergarten bis zum Hotel
In dem mehrere Gebäudeeinheiten umfassenden Komplex soll auf rund 13.000 Quadratmeter ein Kindergarten untergebracht werden, auch Arztpraxen sind geplant, Wohneinheiten und ein Hotel namens Dion. Es wäre das dritte der gleichnamigen Kette, die ebenfalls mehrheitlich im Besitz von Eglo ist. Der Bedarf nach Hotelbetten sei in der industriestarken Region jedenfalls gegeben, nahe des zweitmeistbesuchten Museums Österreichs, den Kristallwelten, ging Kostenzer von einer guten Auslastung der rund 80 Betten aus.
Er ist auch überzeugt, dass das neue Quartier ein Ort der Begegnung werden kann, bei dem man auch stark auf Nachhaltigkeit setzte. Geplant ist unter anderem eine begrünte Fassade sowie eine groß dimensionierte Photovoltaikanlage am Dach. Bei der Umsetzung des Kindergartens hofft Kostenzer auch auf eine demensprechende Beteiligung der Gemeinde Wattens. Neben dem vereinbarten Kaufpreis wird Eglo Immobilien zusätzlich einen zweistelligen Eurobetrag in den Umbau investieren.
Bartenbach findet neues zu Hause
Dass auch die Firma Bartenbach in das neue Quartier nach Wattens übersiedelt hat mehrere Gründe. Hauptgrund ist, dass das bestehende Gebäude in Aldrans renovierungsbedürftig ist und man sich mit der Gemeinde letztlich nicht auf eine Erweiterung habe einigen können, so Kostenzer. Für den Standort Wattens ist die Betriebsansiedelung mit rund 100 hochqualifizierten Mitarbeitern jedenfalls ein lukrativer Mehrwert.
Bartenbach plant Lichtprojekte in aller Welt. In diesem Jahr erhielt das Tiroler Unternehmen beispielsweise den deutschen Lichtdesign-Preis für das Beleuchtungskonzept an der renommierten Harvard-Universität nahe Boston. Auch das Einkaufszentrum „The Playce“ in Berlin zählt zu den aktuellen Projekten.
Fertigstellung schon in einem Jahr
Das Quartier am Brandgut in Wattens soll schon in einem Jahr bezugsfertig sein. Weiterhin im Gebäude bleiben kleine Bereiche von Swarovski, wie etwa Teile der IT und auch Markus Langes Swarovski wird sein dortiges Büro behalten. Die Gemeinde Wattens darf sich jedenfalls über Mehreinnahmen durch die Kommunalsteuer von mindestens 150.000 Euro freuen. Geld das der Gemeinde Aldrans dann allerdings fehlen wird.