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Soziales

Caritas hilft in Armenien

In Armenien ist nach der Ankunft von etwa 100.000 Flüchtlingen aus Bergkarabach Hilfe gefragt. Auch internationale Hilfsorganisationen wie die Caritas sind vor Ort aktiv, um den geflüchteten Menschen Hilfe zu gewähren.

Armenien hat in den letzten Tagen 100.000 Flüchtlinge aus der Region Bergkarabach aufgenommen, die von Aserbaidschan vertrieben wurden. Sie müssen nun mit Essen und einer Unterkunft versorgt werden.

„Wenn man sich vorstellt, dass man jetzt kurzfristig 100.000 Geflüchtete aufnehmen muss, dann ist das natürlich eine große Herausforderung für alle in Armenien“, sagt Elisabeth Haun, Referentin für Armenien von der Caritas Auslandshilfe. Die Tirolerin ist gerade von einem Aufenthalt in Armenien zurückgekehrt, wo sie unterschiedliche Projekte der Caritas in dem Land besucht hat und auch Zeugin der aktuellen Lage wurde.

Essenverteilung in Vayk
Caritas
In einem Erstaufnahmezentrum wird Essen an die geflüchteten Menschen verteilt

Es fehlt an vielem: Kleidung, Decken, Öfen

Mit der Ankunft der tausenden Flüchtlinge braucht es zusätzliche Hilfe in dem Land. Auch internationale Hilfsorganisationen sind aktiv bei der Aufnahme der vielen Menschen. „Am dringendsten brauchen die Menschen aktuell eine Unterkunft, sie brauchen vor allem auch warme Kleidung, Decken, Gasöfen. Sie sind ja meistens ohne Gepäck gekommen und es wird schön langsam kalt“, sagt Elisabeth Haun von der Caritas Auslandshilfe.

Wenn man aus Tirol Hilfe leisten wolle, dann funktioniere das vor allem über Spenden, so die Mitarbeiterin der Caritas Auslandshilfe. Die gefragten Artikel könne man dann in Armenien kaufen.

Soforthilfe ist gefragt

Die Caritas ist aktuell bereits aktiv und bietet Unterkünfte für Familien in der Region Schirak im Nordwesten des Landes. Es werden auch warmes Essen und Decken verteilt. Darüber hinaus bereite die Caritas eine zweimonatige Erstversorgung für 5.000 Personen vor, schildert Haun. In einem weiteren Schritt müsse man für die geflüchteten Menschen Grundlagen für ein selbstständiges Leben schaffen.

Elisabeth im Gespräch mit einer Frau, die im Rahmen der Hauskrankenpflege betreut wird
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Elisabeth Haun auf Besuch bei einer Frau in Armenien, die Hauskrankenpflege braucht

Konflikt bringt große Unsicherheit

Sie habe bei ihrem Aufenthalt in Armenien viel Trauer miterlebt, berichtet Haun. Der Konflikt um Bergkarabach hat Armenien viel abverlangt, viele Söhne und Väter hätten im Kampf ihr Leben verloren. Diese Region scheint nun für Armenien verloren zu sein.

Außerdem gebe es viel Angst vor der Zukunft und Ungewissheit, wie sich der Konflikt um Bergkarabach in dieser Region weiterentwickelt.

Mehrere Hilfsprojekte laufen in Armenien

In dem ohnehin armen Land ist die Caritas Tirol seit 2006 vor Ort und betreibt dort unterschiedliche Projekte, unter anderem in der Altenpflege, in der Jugendarbeit mit Wohngemeinschaften für Jugendliche aus schwierigen Familienverhältnissen oder auch bei der inklusiven Bildung, auch ein Frauenförderungszentrum werde betrieben, berichtet Haun.