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Wissenschaft

Heimliche Infarkte im Fokus der Forschung

In einer großen Studie sollen kleine Infarkte im Gehirn erforscht werden. Diese winzigen Schlaganfälle kommen relativ häufig vor. In der Regel werden sie nicht bemerkt, ihre Auswirkungen können aber dennoch gravierend sein.

Demenz oder ein „richtiger“ Schlaganfall können möglicherweise die Folgen dieser kleinen Infarkte sein. Darauf weisen neue Forschungsergebnisse hin. Aber vieles ist noch im Unklaren, weil die Infarkte meist nur als Zufallsbefund bei Magnetresonanztomographie (MRT)-Aufnahmen sichtbar werden, allerdings nur für wenige Tage bis Wochen nach dem Infarkt. Im Durchschnitt findet man bei ein bis zwei Prozent der über 65-Jährigen einen gerade akuten, also kurz zuvor passierten, kleinen Hirninfarkt im MRT.

Forscherin vor Bildschirmen
VASCage
Annemieke ter Telgte sucht in Gehirn-MRT Bildern nach winzigen Infarkten

Automatisierte Auswertung hilft Bilderflut zu bewältigen

Annemieke ter Telgte vom Tiroler Forschungszentrun VasCage analysiert daher über 50.000 Gehirn-Scans aus aller Welt. Dabei handelt es sich um mehr als 8.000 Gehirn-Scans aus zehn verschiedenen internationalen Studien. Und zum anderen stehen ihr die rund 50.000 Gehirn-Scans der UK Biobank zur Verfügung. Dabei werden ihr neuartige automatisierte Bildauswertungsverfahren helfen.

Das Projekt soll unter anderem Klarheit bringen, wer vor allem betroffen ist, welche Risikofaktoren es dafür gibt und diese kleinen Infarkte tatsächlich das Risiko für Schlaganfall und Demenz erhöhen. In Zukunft soll es so möglich werden, kleinen Gehirninfarkten vorzubeugen und ihre Folgen zu verhindern.