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Umwelt

Wärmster jemals aufgezeichneter September

Viel Sonnenschein, lange und stabile Wetterphasen und so warm, wie er noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ausfiel: So ging der September in Tirol zu Ende. Für den Experten von der GeoSphere Austria sei klar, dass die Extremwerte mit dem Klimawandel zusammenhängen. Die nächsten Tage würden wenig Änderung bringen.

„Wir haben tief in unseren Datenkellern gegraben und gesucht und tatsächlich sind wir auf keinen wärmeren September bei uns in Tirol gestoßen als den heurigen“, sagte Josef Lang vom GeoSphere Wetterdienst. In Innsbruck werde das Wetter bereits seit 246 Jahren dokumentiert. Der heurige sei hier schließlich der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Ebenso fällt die Bilanz für Lienz aus, wo seit 170 Jahren gemessen werde.

In Innsbruck sei der vergangene Monat um etwa vier Grad wärmer als im Durchschnitt gewesen. In Lienz sei der Wert von heuer etwa um dreieinhalb Grad über dem langjährigen Schnitt gelegen. Der „Goldene Herbst“ mit den sehr warmen Tagen liegt an stabilen Hochdruckwetterlagen.

Klimawandel trägt zu Rekordwerten bei

Diese seien von einigen Tiefdruckgebieten über West- und Südosteuropa gehalten und gestützt worden. „Somit konnte sich bei uns diese trockene, sehr warme Luft aus Nordafrika und Spanien sehr lange halten und hat uns dann auch diese lange Wärmeperiode mit dem extrem warmen September beschert“, so der Meteorologe Lang.

Josef Lang Geosphere Austria
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Josef Lang ist Meteorologe bei der GeoSphere Austria in Innsbruck

Die globale Erwärmung sei laut Lang durchaus ein Grund für diese Entwicklung: „Es ist die häufige Anzahl an zu warmen Monaten, die wir heuer schon hatten, die auf den Klimawandel und die Temperaturerhöhung zurückzuführen ist.“ Allgemein seien diese Hochdruckwetterlagen äußerst stabil und daher würden sie vor allem im September, wenn die Gewitter ausfallen, diese Phasen mit viel Sonnenschein zu uns bringen.

Vorerst kein grober Wetterumschwung

Aus meteorologischer Sicht könne man allein wegen des zu warmen Monats keine Aussagen über den Winterbeginn treffen. Aktuell sehe man aber, dass sich das Wetter bis Mitte Oktober nicht grob ändern werde. Ein klassischer Wintereinbruch sei derzeit nicht in Sicht, meint Lang. Aber: „Was sich in der zweiten Oktoberhälfte abspielt, lässt sich seriös noch gar nicht vorhersagen.“

Kommende Woche würden die Temperaturwerte weitgehend ähnlich bleiben. Vor allem Montag und Dienstag seien die Temperaturen noch außerordentlich warm. „Da liegen wir extrem über den Normalverhältnissen mit 25 bis 28 Grad“, so der Experte von der GeoSphere Austria. Nach einem kurzen Dämpfer am Mittwoch gehe es danach bis über das Wochenende hinaus mit sonnigem und trockenem, moderat warmem Spätsommerwetter weiter. Diese ruhige Wetterphase ohne viel Regen oder viel Schnee auf den Bergen bleibe uns wahrscheinlich noch bis Mitte Oktober erhalten.