Desiro steht im Bahnhof
ÖBB/Emanuel Kaser
ÖBB/Emanuel Kaser
Verkehr

Neue ÖBB-Nahverkehrsflotte auf Schiene

In Tirol sind seit Freitag neue ÖBB-Nahverkehrszüge im Einsatz. Die Züge „Desiro ML“ von Siemens bieten je 100 Sitzplätze mehr als die Cityjet-Vorgänger und sind vorerst auf der Strecke zwischen Innsbruck und Kufstein unterwegs.

Die Züge, die für bis zu 290 Personen Platz bieten und 160 km/h auf die Schiene bringen, verfügen über barrierefreie Einstiege und 24 Fahrradabstellplätze im Mehrzweckbereich. Zudem sind sie mit einer Klimaautomatik, WLAN und Skihalter ausgestattet. In jedem Einstiegsbereich befinden sich Kinderwagenabstellplätze.

Mit diesen Zügen solle die Verkehrswende vorangetrieben werden, die ein Hin zum öffentlichen Personennahverkehr bedeuten müsse, betonte LH Anton Mattle (ÖVP). Damit das gelinge, brauche es neben modernen Zügen auch attraktive Tickets: „Der Umstieg auf die Bahn soll sich rechnen.“

Desiro steht in Werkstatt
ÖBB/Emanuel Kaser

Man wolle mit den Zügen und Angeboten „das Mobilitätsland Nummer Eins werden“, sagte Verkehrslandesrat Rene Zumtobel (SPÖ). Der neue Zug werde diesbezüglich sowohl was Komfort als auch Kapazität betreffe, den Ansprüchen der Gegenwart gerecht: „Bahnfahren boomt und wir brauchen immer mehr Platz.“

Vorerst fahren die Züge auf der Strecke zwischen Innsbruck und Kufstein unterwegs. Die Abschnitte zwischen Landeck und Innsbruck sowie Wörgl bis Salzburg folgen bis spätestens Mai 2024. Dann sollen 20 neue Züge im Einsatz sein. „Das ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft“, sagte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP).

VVT sieht sich für Fahrplanwechsel gerüstet

Darauf verwies auch Klaus Garstenauer, Vorstand ÖBB-Personenverkehr AG. „Wir werden bis zum Ende des Jahres 2023 in Österreich rund 280 Millionen Fahrgäste befördert haben“, strich er heraus. „Wir investieren aufgrund dieses Rekordhochs österreichweit bis 2027 4,7 Milliarden in neue Züge, davon 2,8 Milliarden in den Nahverkehr“.

„Neue Fahrzeuge bedeuten stets auch neue Kapazitäten“, sagte Alexander Jug, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Tirol (VVT). Mit den neuen Zügen sei man nunmehr gut gerüstet für den bald anstehenden Fahrplanwechsel in Tirol.

260 neue Züge in Österreich unterwegs

Arnulf Wolfram, CEO Siemens Mobility Austria, nahm wiederum ganz Österreich in den Blick: „Mit den Zügen in Tirol sind jetzt 260 dieser Züge bundesweit unterwegs.“ Sandra Gott-Karlbauer, Geschäftsführerin ÖBB Train Tech, fügte hinzu, dass eine erweiterte Nahverkehrsflotte auch entsprechende Werkstätten bräuchten. „Die neue Halle von ÖBB Train Tech in Innsbruck ist ein maßgeschneidertes Zuhause für die Züge“, betonte sie.