Markus Lassenberger
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Politik

Innsbruck-Wahl: FPÖ will auf Platz eins

Die Freiheitlichen haben in der Parteileitung einstimmig Markus Lassenberger zum Spitzen- und Bürgermeisterkandidaten für die Innsbrucker Gemeinderatswahl 2024 nominiert. Man wolle nach der Wahl sowohl den Bürgermeister stellen, als auch stimmenstärkste Partei im Gemeinderat werden, so die FPÖ bei einer Pressekonferenz .

Scharfe Kritik wurde an Amtsinhaber Bürgermeister Georg Willi von den Grünen geübt, oberstes Ziel der FPÖ sei es deshalb, das Chaos zu beenden, hieß es in der Pressekonferenz. FPÖ-Spitzen- und Bürgermeisterkandidat Markus Lassenberger will mit der Liste „FPÖ Rudi Federspiel“ bei der Gemeinderatswahl antreten. In einer potentiellen Stichwahl habe er keine Konkurrenten-Präferenz, ließ Lassenberger wissen.

FPÖ will Wahlkampfkostenobergrenze von 300.000 Euro

Florian Tursky (ÖVP), der für das Wahlbündnis von ÖVP, Für Innsbruck und Seniorenbund ins Rennen geht, kenne er praktisch nicht, so Lassenberger. FPÖ-Tirol-Chef Markus Abwerzger befürchtete unterdessen eine „Schwemme von Tursky-Plakaten“ in Innsbruck, um dessen Bekanntheit zu steigern. Dies sei aber in Zeiten der Teuerung nicht zumutbar, so Abwerzger, weshalb die FPÖ einen Antrag auf eine Wahlkampfkostenobergrenze von 300.000 Euro bis zur Stichwahl einbringen will und auf Zustimmung der Mitbewerber hoffe.

Flyer Markus Lassenberger
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Unter Liste „FPÖ Rudi Federspiel“ tritt Markus Lassenberger als Spitzenkandidat an

FPÖ sieht sich als bürgerliche Bastion

Der ÖVP attestierten die Freiheitlichen, auf einem Selbstzerstörungstrip zu sein und sprachen damit eine mögliche Abspaltung des amtierenden ÖVP-Vizebürgermeisters Johannes Anzengruber und die schwelende Führungsdiskussion im ÖVP-Wirtschaftsbund an. Sich selbst hingegen sahen die Freiheitlichen als „bürgerliche Bastion“ in der Landeshauptstadt und verwiesen auch auf die Aussagen von Altlandeshauptmann Herwig Van Staa (ÖVP), der Lassenberger gegenüber der APA als „Mann der Mitte“ bezeichnet hatte. Abwerzger positionierte Lassenberger als Verbinder mit Handschlagqualität, der über meilenweit mehr Fachkompetenz verfüge als der amtierende Stadtchef. Für die Pressekonferenz suchte man sich mit dem Innsbrucker Bergisel – über den Dächern der Stadt – indes denselben Ort aus wie Tursky zwei Tage zuvor bei dessen Kandidatur-Bekanntgabe.

Federspiel kritisierte Ausgrenzung

Mit dem amtierenden Bürgermeister Willi startete man eine Generalabrechnung. Abwerzger ging mit dem Grünen hart ins Gericht: Er sei der schlechteste Bürgermeister aller Zeiten und eine Schande, so Abwerzger. Willi sei natürlich nicht an allem schuld, aber der Auslöser gewesen, kritisierte Lassenberger. Vor allem habe sich Willi zu wenig bemüht, über Parteigrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, bemängelte er. Partei-Urgestein Federspiel, auf dessen (Listen)-Namen die Partei auch diesmal nicht ganz verzichten will, sah mit der Nominierung Lassenbergers einen wichtigen Tag für Innsbruck. Rückblickend kritisierte Federspiel vor allem, dass die FPÖ von einer „Viererbande“, also den früheren Koalitionären, nach der vergangenen Wahl mit den Grünen an der Spitze ausgegrenzt worden sei.

Sicherheit zentrales FPÖ-Wahlkampfthema

Inhaltlich stellte Abwerzger für die FPÖ das Thema Sicherheit ins Zentrum. Innsbruck habe ein Sicherheitsproblem, Jugendbanden würden Innsbruck unsicher machen, warnte der FPÖ-Chef. Außerdem gebe es auch ein Asylproblem in der Stadt.

Die FPÖ war bei der Innsbrucker Gemeinderatswahl 2018 mit einem Stimmenanteil von 18,56 Prozent (plus 7,72 Prozentpunkte) auf dem zweiten Platz gelandet. Bürgermeister Willi hatte eine Zusammenarbeit mit der FPÖ von vornherein ausgeschlossen. Der damalige FPÖ-Frontmann Federspiel wurde nicht amtsführender Stadtrat. In der Bürgermeister-Direktwahl hatte er mit knapp 21,17 Prozent die Stichwahl, in der die ehemalige Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) schließlich Herausforderer Willi unterlegen war, verpasst.