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ORF.at/Christian Öser
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Politik

Land will Wohnbedarf mit Studie erheben

Die Landesregierung will mit einer Studie den Wohnbedarf im Land erheben. Es soll vermieden werden, dass man „am Bedarf vorbei“ baue, begründete LHStv. Georg Dornauer (SPÖ) die Untersuchung. 77.500 Euro wurden für die Studie bereitgestellt, durchgeführt wird sie vom Institut für Geographie der Uni Innsbruck.

„Auf Basis dieses künftig vorliegen Datenmaterials können zielgerichtet Wohnmaßnahmen auf den Weg gebracht werden – beispielsweise neue Wohnformen in bestimmten Regionen und Gemeinden. Je detaillierter der Ist-Zustand, desto besser können wir auf den Soll-Zustand hinarbeiten“, so Dornauer am Mittwoch in einer Aussendung.

Durch Auswertung demografischer Daten sowie Gebäude- und Wohnungsstatistiken soll Wohnbedarf erhoben werden. Ein Augenmerk soll auch auf bestimmte Bevölkerungsgruppen gelegt werden – konkret auf hochbetagte Personen, Zuwanderinnen und Zuwanderer, Studierende oder Menschen mit Behinderung.

Bisher Wohnungsbau über dem Bedarf

In den vergangenen Jahren seien im Schnitt 7.000 Wohnungen pro Jahr errichtet worden. Dies liege über dem aktuellen Bedarf, hieß es. „Für die Gemeinden und die Planungsverbände soll die Wohnbedarfsstudie Richtschnur und Planungsinstrument sein, um bedarfsgerecht insbesondere Flächen für den geförderten und damit leistbaren Wohnbau zur Verfügung zu stellen“, meinte Raumordnungsreferent LHStv. Josef Geisler (ÖVP).

Er führte aus, dass immer deutlicher werde, dass die Grundpreise „nur ein Teil der Miete“ seien. „Die Baukosten machen im geförderten Wohnbau durchschnittlich 85 Prozent der Gesamtkosten aus. Auch hier werden wir ganz genau hinschauen müssen“, kündigte Geisler an.

Mehr Klarheit ab September 2024

Die Studie soll am 1. Oktober 2023 starten und bis Ende September 2024 abgeschlossen sein. SPÖ-Wohnbausprecherin und Lienzer Bürgermeisterin LAbg. Elisabeth Blanik betonte, dass sich die Wohnsituation „von Gemeinde zu Gemeinde“ unterscheide. „Deshalb ist bei der Wohnbedarfsstudie neben dem Gesamtüberblick gerade die Analyse von lokalen Besonderheiten so wichtig“, sagte sie. Auch die Mobilisierung von über 300 Hektar an gewidmetem Bauland in Tirol werde ein Thema sein.