Eine Kinderwippe in einem Kindergarten
APA/Harald Schneider
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Soziales

Innsbruck fehlt Personal für Kinderbetreuung

Innsbruck hat das räumliche Angebot für Kinderbetreuung in den letzten Jahren stark ausgeweitet. Doch es gibt zu wenig Personal, daher können derzeit über 200 Kindergartenplätze nicht angeboten werden.

In Innsbruck fehlen qualifizierte Pädagoginnen und Pädagogen für die Betreuung von kleinen Kindern. Dieser Mangel führt dazu, dass sowohl private als auch öffentliche Einrichtungen ihre Kapazitäten nicht voll ausschöpfen können. Bis zu 250 Kinder könnten in diesem Jahr keinen Platz in einem Kindergarten bekommen.

Laut Angaben des Landes Tirol können in Innsbruck derzeit 15 Kindergruppen nicht betrieben werden. Das betrifft sowohl private als auch öffentliche Einrichtungen.

Land spricht von 15 Kindergruppen, Stadt von zehn

Die zuständige Stadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ) bestätigte diese Zahlen jedoch nicht vollständig. Sie sprach von zehn Gruppen, die nicht zustande gekommen sind, was etwa 200 nicht bereitgestellte Plätze bedeutet. Sie betonte jedoch, dass alle Kinder, deren beide Elternteile berufstätig sind, einen Platz bekommen haben. Dennoch gibt es das ganze Jahr über Wartelisten, insbesondere für Zuzüge und Anmeldungen außerhalb der regulären Anmeldezeit.

Elisabeth Mayr
ORF
Elisabeth Mayr will in das Personal investieren

Maßnahmen zur Verbesserung

Die Stadt Innsbruck arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung des Betreuungsangebots. In den vergangenen Jahren wurden zusätzliche Räume für mehrere 100 Plätze geschaffen. Allerdings fehlt es an qualifiziertem Personal. Aktuell werden rund 20 Pädagoginnen und Pädagogen gesucht.

Um dem entgegenzuwirken, wurde ein Programm gestartet, das Assistentinnen, die bei der Stadt arbeiten, ermöglicht, sich zu Gruppenleitungen weiterzubilden. Die Stadt hofft, mit diesen Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene punkten zu können und mehr Investitionen in die Ausbildung und Arbeitsbedingungen zu erreichen.

Höheres Gehalt als mögliches Anreizsystem

Mehr Investitionen könnten in der Praxis viel bewirken, insbesondere wenn sie sich im Gehalt der Pädagogen niederschlagen. Eine finanzielle Anerkennung könnte mehr Menschen für die pädagogische Arbeit gewinnen und sicherstellen, dass in Zukunft keine Gruppenräume mehr leer bleiben müssen. Davon würden vor allem die Familien profitieren, die dringend einen bezahlbaren Betreuungsplatz für ihre Kinder benötigen.