Die 16. Österreichischen Poetry Slam Meisterschaften fanden vom 21. bis 23. September in Wien statt. Emil Kaschka hatte bereits vor fünf Jahren den dritten Platz bei dem Bewerb geholt. Heuer trat er in der Vorentscheidung mit einem Text an, in dem er die Welt der Fitness-Influencer parodierte und sich mit Kniebeugen, Liegestützen und Sit-ups auf der Bühne auch sportlich ins Zeug legte.
Im Finale präsentierte Kaschka dann einen Text über einen Menschen, der eines Tages im Dress des FC Bayern München aufwacht – ausgerechnet des Vereins, den der absolut hasst. Das Bayern-Trikot entpuppte sich im Zuge der Vorstellung als Metapher für die Transgender-Thematik – als Darstellung des Gefühls, in der falschen Haut zu leben.
Multitalent freut sich über Erfolg
Beim Poetry Slam als literarischem Wettbewerb gilt es letztlich das Publikum zu überzeugen, denn es entscheidet, wer gewinnt. Dabei muss ein eigener Text vorgetragen werden, wobei theatralische Elemente, Aktionismus und orginelle Selbstinszenierung für den Erfolg eine wichtige Rolle spielen. Bei den österreichischen Slam-Meisterschaften musste eine zufällig ausgewählte Jury aus dem Publikum überzeugt werden, Emil Kaschka gelang das offenbar am besten. Er zeigte sich nach seinem Erfolg emotional: „Diesen Tag werde ich nie vergessen. Danke an alle, die das in den letzten Monaten organisiert haben. Danke an alle Poetinnen und Poeten, Poetry Slam macht man zum größten Teil ja wegen den Menschen, mit denen man zusammen auf der Bühne steht“, so der Künstler.
Der 1996 geborene Schriftsteller hat vor zwei Jahren seinen Debüt-Roman „Grünholz“ veröffentlicht. Es folgten neben anderen Projekten zwei Theaterstücke. Kaschka studiert aktuell Drehbuch und Regie an der Filmakademie Wien. Heuer hat er auch ein Dramatikstipendium des Kulturminsteriums für ein neues Theaterprojekt erhalten.