Die gemeinsame Übung hinsichtlich unterschiedlicher Gefahren- und Katastrophen-Szenarien, die in der Stadt auftreten können, sei notwendig, um für den Ernstfall und jede Eventualität gerüstet zu sein, erklärte Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP).
Einsatzorganisationen auf Zusammenarbeit angewiesen
„Katastrophenschutz muss geübt werden. Hier sind wir maßgeblich auf Zusammenarbeit angewiesen, sowohl feuerwehrintern als auch mit anderen Einsatzorganisationen“, betonte Bezirks-Feuerwehrkommandant Gerhard Mayregger.
In drei verschiedenen Szenarien wurde in Innsbruck für den Ernstfall geübt. „Durch den Einsatz von Hubschraubern des Bundesheers sowie unseren Feuerwehrdrohnen legen wir bei der heutigen Übung ein besonderes Augenmerk auf Katastrophenszenarien, die Unterstützung aus der Luft erfordern“, erklärte Einsatzleiter Marcus Wimmer von der Innsbrucker Berufsfeuerwehr.
Drei Katastrophen-Annahmen für Innsbruck
Die erste Übungsannahme lautete: Stürme und Starkregen sorgen am Vormittag für Murenabgänge und umgestürzte Bäume im Stadtteil Hungerburg, eine Zufahrt über die Höhenstraße ist nicht möglich. In einem teilvermurten Gebäude auf der Hungerburg sind Personen eingeschlossen, die Feuerwehr ist alarmiert.
Nach einer Erkundung des Geländes per Hubschrauber wurde der Landeplatz der Einsatzkräfte auf dem Parkplatz eines ehemaligen Lebensmittelmarktes eingerichtet. Mittels Schallortung suchten die Feuerwehrleute nach den im Haus eingeschlossenen Menschen, um die Personenrettung durchzuführen. Der Straßenabschnitt wurde für die Dauer der Übung von der MÜG gesperrt.
Weitere Annahme: Personen werden vermisst
Parallel dazu erreichten die Leitstelle Tirol Notrufe, dass im Zuge des Unwetters mehrere Personen im Bereich des IKB-Speichersees „Untere Sill“ bis zum Tummelplatz vermisst werden. Zusetlich wurde gemeldet, dass Menschen unter Bäumen eingeklemmt wurden, die durch den Wind umgestürzt sind.
Im Zuge der Übung wurde hier zunächst die Feuerwehr Innsbruck alarmiert und führte einen Erkundungsflug mit dem Hubschrauber durch. Unterstützung bekam sie von Drohnen der Stützpunkte Innsbruck, Landeck und Kufstein. Die einzelnen Drohnenteams teilten sich das Suchgebiet auf, gleichzeitig erkundeten die Taucher der Berufsfeuerwehr den See nach den vermissten Personen.
Brände auf Nordkette als drittes Szenario
Den Abschluss der Katastrophenszenarien bildeten Waldbrände auf der Nordkette: In den Bereichen Brandjochboden und Hechenberg seien Bodenfeuer ausgebrochen, so die Alarmmeldung. Bodenbewuchs befeuere die Brandherde, die Gebiete seien nur per Helikopter erreichbar. Die Feuerwehr transportierte in diesem Fall ihre Einsatzkräfte und notwendige Löschtechnik zu den beiden Brandplätzen. Mehr als 3.000 Liter Wasser, eingeflogen in einem speziellen Aluminiumbehälter, sorgten dafür, dass die Feuerwehrleute die Waldbrände löschen konnten. Die Katastrophenübung endete gegen 17.00 Uhr.