Stau auf einer Straße
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Verkehr

Ab Winter Dosierampel auf Achenseestraße

Ab Winter wird der Verkehr auch am Achenpass dosiert. Mittel- und langfristig wird es aber weitere Lösungen brauchen, um den An- und Rückreise-Verkehr in den Griff zu bekommen. Hier ist der Tourismus genauso gefordert, wie der Verkehrsverbund, aber auch die Bevölkerung in Tirol.

Der Verkehr rollt auf der Achenseestraße wie vor der Coronaviruszeit. Viele Urlauber, die weiter ins Zillertal wollen, nehmen diese Route, um die Vignettenpflicht zu umfahren. Am Knoten Wiesing, wo der Verkehr vom Achenpass, aus dem Zillertal und von der Inntalautobahn zusammenkommt, geht an Wochenenden dann oft gar nichts mehr.

Knoten Wiesing von oben
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Der Knoten Wiesing ist immer wieder Stau-Hotspot

Der Obmann des Transitforums Fritz Gurgiser sagt, es könne nicht sein, dass man von Frankfurt bis zum Achenpass fünf Stunden fahre und dann noch sieben Stunden bis Fügen brauche. Man komme nicht mehr über die Straße, die Sache sei unzumutbar. Das lasse sich mit einer Dosierung regeln, fordert Gurgiser.

Gurgisers Forderung soll erfüllt werden

Eine Dosierung werde auch gemacht, heißt es von Verkehrslandesrat Rene Zumtobel (SPÖ). Schon heuer im Winter solle an ausgewählten Samstagen im Bereich Achenkirch der Verkehr gedrosselt werden. Diese Maßnahme soll kurzfristig Entlastung bringen.

Zug der Zillertalbahn
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Gäste sollen zur Anreise mit der Bahn motiviert werden

Mittelfristig müssten aber viel mehr Touristen zur Anreise mit der Bahn motiviert werden, fordert das Transitforum. Der Direktor vom Tourismusverband Achensee Martin Tschoner sagt, wenn man den Meldungen glauben darf, werde der Bahnverkehr von Deutschland her weiter ausgebaut, „und hier sind wir schon dabei, unsere Gäste auf die Bahn zu bewegen“, so Tschoner.

Bessere digitale Angebote nötig

Dazu braucht es demensprechende Angebote – im Sommer etwa beim E-Bike-Verleih und im Winter bei der Skiausrüstung. Wichtig sei, dem Gast ein Gesamtpaket zur Verfügung zu stellen, sagt Alois Rainer, er ist Obmann der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer. Dabei spiele das Thema der Digitalisierung eine große Rolle, etwa um den gewünschten Leihskischuh und Ski zu reservieren, der dann schon im Hotel sei. Dann könne der Gast anreisen, ohne das sperrige Gepäck im Zug transportieren zu müssen.

Regiobus
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In den kommenden Jahren soll es Direktverbindungen bis zum Tegernsee geben

Auch Einheimische sind gefordert

Es müsse aber das Öffinetz noch attraktiver gemacht werden, heißt es seitens der Touristiker. Dabei stößt man im Landhaus auf offene Ohren, und neben der jetzt geplanten Dosierung am Achenpass sind weitere Maßnahmen geplant. In den nächsten Jahren sollen bis zum Tegernsee direkte und grenzüberschreitende Verbindungen geschaffen werden, kündigt Zumtobel an. Es brauche aber auch eine Sensibilisierung bei der eigenen Bevölkerung, denn auch der kleine Individualverkehr vor Ort führe in der Mischung mit dem Anreiseverkehr zur Überlastung.

Zug der Zillertalbahn bei Bahnübergang
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Die Zukunft der Zillertalbahn ist nach wie vor ungeklärt

Offen ist allerdings noch, wie es mit der maroden Zillertalbahn weitergeht. Hier will das Land das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie abwarten.