Schultaschen
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Bildung

Schrittweiser Ausbau der Schulsozialarbeit

Die Schulsozialarbeit soll in Tirol weiter ausgebaut werden, dafür will das Land finanzielle Mittel bereitstellen. Langfristiges Ziel ist es, dass alle Pflichtschulen Schulsozialarbeit anbieten können. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Am Dienstag wurde die Volksschule in der Angergasse in Innsbruck als neuester Standort präsentiert.

Begonnen hat die Schulsozialarbeit in Tirol mit einem Pilotprojekt in Imst im Jahr 2008, mittlerweile bieten 80 Schulen in Tirol Schulsozialarbeit an, darunter Volks- und Mittelschulen, aber auch Allgemeine Sonderschulen, Polytechnische Schulen und eine Höhere Technische Lehranstalt. Im vergangenen Schuljahr wurden rund 14.700 Schülerinnen und Schüler beraten. Finanziert wird die Schulsozialarbeit vom Land und der jeweiligen Gemeinde. In Gymnasien gibt es ein solches Angebot nicht, da es sich um Bundesschulen handelt.

Wenig Angebot in ländlichen Regionen

Während in Innsbruck mit 18 Standorten mehr als die Hälfte der Pflichtschulen Schulsozialarbeit anbieten kann, ist das Angebot im restlichen Tirol noch sehr ausbaufähig, sagte Petra Sansone, die Geschäftsführerin der Tiroler Kinder und Jugend GmbH: „Es gibt über 600 Schulen in Tirol, da ist also noch Arbeit vor uns.“ Es gebe aber durchaus auch Interesse aus dem ländlichen Raum, so habe man etwa erst kürzlich in Serfaus-Fiss-Ladis mit einem Angebot starten können. Noch kein einziges Schulsozialarbeits-Angebot gibt es hingegen im Bezirk Reutte.

Schulsozialarbeiter mit Kindern
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Simon Klingseis, Teamleiter der Schulsozialarbeit Innsbruck Stadt, im Gespräch mit zwei Volksschulkindern

Social Media schon im VS-Alter großes Thema

Laut Simon Klingseis, dem Teamleiter der Schulsozialarbeit Innsbruck Stadt, reichen die Themen mit denen sich die Kindern vertraulich an die Schulsozialarbeit wenden von Schulstress bis hin zu Konflikten in der Klasse oder im Freundeskreis. Schon früh würden die Kinder psychische Belastungssymptome wie Angst, depressive Verstimmung oder Panik zeigen. Ein großes Thema sei auch der Bereich Social Media, so Klingseis.

Langfristig sollen alle Tiroler Pflichtschulen mit einer Schulsozialarbeiterin bzw. einem Schulsozialarbeiter ausgestattet werden. Welche Standorte nach der Volksschule Angergasse in Innsbruck nun als nächste drankommen und wann, ist allerdings noch offen. In den kommenden drei Jahren stellt das Land für den Ausbau der Schulsozialarbeit jährlich 200.000 Euro zur Verfügung.