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Wissenschaft

Neue Stiftungsprofessur für Eisenbahnbau

Die Universität Innsbruck bekommt eine Professur für Eisenbahnbau und -betrieb. Gestiftet wird sie vom Vorarlberger Werkstoffspezialisten Getzner. Auch ein Kompetenzzentrum soll entstehen. Forschungsarbeiten sollen zeigen, dass die Bahn in der Lage sei, die „grüne“ Alternative für die Mobilität der Zukunft zu sein.

Der Forschungsbereich wird sich auf die Themen Oberbau und Fahrweg konzentrieren, teilte die Universität Innsbruck am Dienstag in einer Aussendung mit. Die österreichische Bahnindustrie habe eine Exportquote von über 64 Prozent und einen Weltmarktanteil von fünf Prozent, so die Universität zum wirtschaftlichen Hintergrund.

Rektorin Veronika Sexl sitzt mit dem neuen Professor für Eisenbahnbau und -betrieb Harald Loy an einem Tisch.
Universität Innsbruck
Rektorin Veronika Sexl begrüßt den neuen Professor für Eisenbahnbau und -betrieb, Harald Loy, an der Universität Innsbruck

700.000 Euro für Professur

Geldgeber für die Professur ist der Vorarlberger Hersteller von Lösungen zur Schwingungsisolierung und zum Erschütterungsschutz, Getzner. Das Unternehmen ist in den Bereichen Bahn, Bau und Industrie spezialisiert und entwickelt hierfür Polyurethan-Werkstoffe. Getzner werde in den kommenden fünf Jahren knapp 700.000 Euro für die Stiftungsprofessur Eisenbahnbau und -betrieb zur Verfügung stellen, teilte die Universität Innsbruck mit.

Damit sollen Ausbildung und Forschung im Bereich Eisenbahnwesen in Westösterreich gesichert werden, so Thomas Gamsjäger, Leiter des Geschäftsbereichs Bahn der Getzner Werkstoffe GmbH. Vonseiten des Unternehmens erhoffe man sich Entwicklungskooperationen mit der Universität, "im besten Falle können wir auch Studienabgänger für eine berufliche Karriere in unserem Unternehmen begeistern“, sagt Thomas Gamsjäger.

Ergänzung zu anderen Universitäten

Über Jahrzehnte habe man an der Uni Innsbruck Kompetenzen in der Bewertung und Optimierung des Gleisoberbaus und seiner Komponenten aufgebaut, erklärte Rektorin Veronika Sexl. Durch die Stiftung werde es möglich, diese Kompetenzen gemeinsam weiterzuentwickeln und für Studierende weiterhin eine forschungsgeleitete Lehre im Eisenbahnwesen sicherzustellen.

Mit dem Schwerpunkt im Bereich Oberbau und Fahrweg ergänze sich die Professur an der Universität Innsbruck mit den Forschungsgruppen an den Universitäten in Graz und Wien. Geleitet wird die Professur von Harald Loy. „Mit Harald Loy konnten wir einen ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens gewinnen, der über langjährige Erfahrung in der Industrie verfügt und die Universität sowie Getzner Werkstoffe sehr gut kennt", so Sexl.

Schwerpunkt Nachhaltigkeit

Seit 2005 arbeitete der studierte Bauingenieur als Entwicklungsingenieur bei Getzner Werkstoffe GmbH im Bereich Forschung und Entwicklung. Von 2007 bis 2011 war er gleichzeitig als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Infrastruktur der Universität Innsbruck tätig. 2014 wurde Harald Loy für den Staatspreis Innovation nominiert und übernahm die Leitung des Teams Systementwicklung.

Ab 2018 leitete Loy die Forschung und Entwicklung des Geschäftsbereiches Bahn der Getzner Werkstoffe GmbH. Er werde in Innsbruck einen Schwerpunkt im Bereich Nachhaltigkeit setzen, um die Bahn als „grüne“ Alternative für die Mobilität der Zukunft zu positionieren, so die Universität.