Akku in Plastikbox
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Wissenschaft

Tiroler Forschung an alternativen Akkus

An der Universität Innsbruck wird derzeit an Natriumakkumulatoren geforscht. Statt Lithiumionen werden hier Natriumionen verwendet, denn Natrium ist günstiger und kommt häufig vor. Besonders im Bereich der Photovoltaik könnten solche Batterien zum Einsatz kommen.

Es schaut beeindruckend aus am Institut für Physikalische Chemie, wenn die Doktoranden von Engelbert Portenkirchner am Röntgen-Foto-Elektronen-Spektrometer die Zusammensetzung ihrer neuen Akkus analysieren.

Forscher vor komplizierter Maschine
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Engelbert Portenkirchner erzählt von der Forschung an Natriumakkus

Das Gerät gehöre europaweit zu den besten seiner Art, erzählt der Chemiker Engelbert Portenkirchner von der Universität Innsbruck. Man könne mit dem Gerät Messungen nahe an den späteren Umgebungsbedingungen der Akkus vornehmen. Man könne genau beobachten, welche chemischen Elemente sich in den Batterien befinden, welche Verbindungen entstehen und welche Reaktionen ablaufen oder auch, welche unerwünschten Nebenprodukte entstehen.

Idee ist nicht neu

Die Idee, Natriumionen zu verwenden, ist nicht neu, wurde aber wegen des großen Erfolges der Lithium-Akkus nicht weiter verfolgt. Ressourcenknappheit und steigendes Umweltbewusstsein machen die Forschungsarbeiten wieder interessant.

Teilweise funktionieren Natriumakkus gar nicht so schlecht, bei den Ladezyklen gebe es aber noch Entwicklungsbedarf. Die im Labor gebauten Akkumulatoren würden für 100 bis 200 Ladezyklen stabil laufen, dann falle die Kapazität aber langsam und stetig ab, erklärt Portenkirchner. Da sei man um den Faktor 100 schlechter gegenüber den am Markt befindlichen Lithium-Ionen-Akkumulatoren.

Bildschirm mit Darstellung von Ladezyklen
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Bei den Ladezyklen gibt es noch Aufholbedarf

Für Photovoltaik prädestiniert

Bei der Leistungsfähigkeit könne man gut mithalten, meint der Wissenschafter. An einem Testprojekt zur Speicherung von Sonnenenergie arbeitet man mit einer Grazer Firma zusammen. Portenkirchner sieht in der Photovoltaik eine der Hauptanwendungsgebiete für diese Akkumulatoren, weil sie günstig seien und einfach in die Größe zu skalieren seien.