Das Stift Heiligenkreuz in Niederösterreich ist mit sieben Novizen und 104 Mönchen aus aller Welt sehr gut aufgestellt. Vom Heiligenkreuzer Prior Johannes Paul Chavanne hieß es gegenüber dem ORF, man wünsche sich zu bleiben, müsse aber gut überlegen, ob man es könne und schaffe. Eine Klostergründung sei anspruchsvoll, koste viel Kraft und fordere die Gemeinschaft heraus.

Heiligenkreuz durch Choral-CD bekannt geworden
Im Jahr 2008 wurde die niederösterreichische Zisterzienserabtei durch eine CD der Mönche bekannt, die die Hitparaden stürmte. Solch eine offene Haltung der neuen Bewohner würde auch der Gemeinde Klausen gefallen, für die das Kloster Säben ein wichtiges Anliegen ist. Der Bürgermeister von Klausen, Peter Gasser, erwähnt etwa Veranstaltungen, die mit dem klösterlichen Leben zusammenspielen. Man könne hier nur mitgestalten, das letzte Wort habe jemand anderer.

Synode sieht spirituelles Zentrum vor
Die Katholische Männerbewegung in Südtirol hätte für Säben noch weit mehr Ideen, die für alle Menschen etwas bieten sollen, und nicht nur für eine Handvoll Mönche. Ihr Vorsitzender Georg Oberrauch erinnert an zwei Beschlüsse der Synode, die vom Bischof unterschrieben worden seien. Da sei einerseits ein spirituelles Zentrum an einem geeigneten Ort vorgesehen, das für alle Menschen, Volks- und Sprachgruppen offen sei. Andererseits wolle man zusammen mit Ordensgemeinschaften sowie mit kirchlichen Verbänden und Vereinen ein solches Zentrum verwirklichen.

Orden würde in Säben das letzte Wort haben
Die Zisterzienser in Heiligenkreuz zeigen es bereits in der Praxis: Es gibt dort einen Gästebereich, und die Seelsorge ist ein zentrales Anliegen. Ob sich so etwas in Säben umsetzen ließe, ist für die Kirchenvertreter in Südtirol noch völlig offen. Wenn der Bischof das Haus an den Orden übergebe, dann sei das grundsätzlich eine Ordensgeschichte, sagt der Diözesanökonom Franz Kripp. Wie es in der Kirche üblich sei, werde man in geschwisterlicher Weise miteinander sprechen, so Kripp.
Von Salzburg aus gegründet
Das Kloster Säben war bis 2021 eine Benediktinerinnenabtei, die im 17. Jahrhundert vom Salzburger Stift Nonnberg gegründet worden war. Ab 1974 gehörte es zur Beuroner Benediktiner-Kongregation. 2021 wurde es aufgrund von Nachwuchsmangel aufgelassen.
Die Bergkuppe von Säben war schon in frühgeschichtlicher Zeit besiedelt, Siedlungsspuren gibt es auch aus spätrömischer Zeit. Später entwickelte sich hier ein frühchristliches Zentrum. Im Frühmittelalter war Säben Bischofssitz, bevor dieser nach Brixen verlegt wurde. Säben wird oft als „heiliger Berg Südtirols“ bezeichnet.