Kirchenbank
ORF
ORF
Religion

Zahl der Kirchenaustritte deutlich gestiegen

Die Zahl der Kirchenaustritte hat im Vorjahr einen neuen Höchstwert erreicht. In Österreich kehrten 90.975 Personen der Katholischen Kirche den Rücken. Aus den Diözesen Innsbruck und Salzburg traten rund 8.500 Personen aus.

Allein in der Diözese Innsbruck verabschiedeten sich im Vorjahr 6.004 Personen von der Katholischen Kirche. Im Jahr zuvor waren es 5.076 Personen. Damit zählte die Diözese mit Jahresende noch 359.169 Gläubige, das sind rund 30.000 weniger als noch vor zehn Jahren. Im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg traten rund 2.500 Personen aus der Kirche aus.

Sinkende Einnahmen für Diözese Innsbruck

Der Mitgliederschwund machte sich auch bei den Budgetzahlen bemerkbar. Die Einnahmen der Diözese Innsbruck – vor allem aus dem Kirchenbeitrag – sanken im Jahr 2022 von 53,9 auf 53,4 Millionen Euro. Davon stammen 38 Millionen aus dem Kirchenbeitrag.

Im Vorjahr erwirtschaftete die Diözese Innsbruck ein negatives Geschäftsergebnis von 2,5 Millionen Euro. Daher wird sie den Gürtel enger schnallen müssen. Da auch die Zahl der Priester sinkt, werden sich die Verantwortlichen genauer als bisher überlegen müssen, in welche Bereiche der Seelsorge sie künftig investieren wollen.

Weniger Vermögen durch Entwicklung der Finanzmärkte

Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. In ganz Österreich waren es im Vorjahr 499,98 Millionen Euro. Das entspricht einem Anteil von 74,6 Prozent aller Erlöse und Erträge. 2021 lagen die Kirchenbeiträge bei knapp 499 Millionen Euro.

Die meisten Diözesen bilanzieren dennoch leicht negativ. Gründe dafür sind teuerungsbedingt erhöhte Aufwendungen und ein negatives Finanzergebnis infolge der Entwicklungen auf den Finanzmärkten, hieß es in der Aussendung.