Schule: Lehrerin beim Unterricht im Klassenzimmer
APA/EVA MANHART
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Schule

Herausfordernder Schulstart mit viel Neuem

95.255 Tiroler Kinder und Jugendliche starten nach den Sommerferien in dieser Woche in das neue Schuljahr, davon sind 8.088 Erstklässlerinnen und Erstklässler. Trotz Lehrermangels kann an allen 592 Schulen der Unterricht stattfinden. Es gibt in diesem Schuljahr neue Lehrpläne und auch einige neue Schulangebote.

Die 592 Schulen in Tirol können planmäßig starten. Es gebe zwar noch Engpässe, die durch Mehrdienstleistungen abgedeckt werden müssten, aber der Unterricht sei überall möglich, heißt es aus der Bildungsdirektion für Tirol. Man arbeite weiter daran, die Situation zu verbessern. In den Pflichtschulen sei die Personalsituation vor allem in Kufstein, Kitzbühel, Schwaz und Reutte eng, erklärte Peter Spanblöchl, Personalvertreter in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD). Kufstein habe sehr viele große Schulen und damit einen großen Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern.

51 QuereinsteigerInnen sollen heuer den Personalengpass in Tirol zusätzlich abfedern, auch einige pensionierte Lehrkräfte kehren ins Klassenzimmer zurück. Insgesamt unterrichten in diesem Jahr 10.760 Lehrpersonen in den Tiroler Schulen.

Neue Lehrpläne als Herausforderung

Für die Primarstufe (Volksschule) und die Sekundarstufe 1 (Mittelschule und AHS-Unterstufe) gibt es neue Lehrpläne. Schwerpunkte sind etwa auch Kinderschutz-und Gewaltprävention, Begabungs -und Begabtenförderung, Lesekompetenz, Demokratie-und Wissenschaftsvermittlung sowie verstärkte Finanz-und Wirtschaftsbildung. Zusätzlich gebe es viel Verwaltungsaufwand, so Gewerkschafter Peter Spanblöchl. „Vielleicht könne man diesen etwas zurückfahren, damit sich Lehrerinnen und Lehrer wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren können, nämlich das Unterrichten“.

Pflegeschule
ORF

Start für Pflegeschulen

In Zams und Innsbruck starten Pflegeschulen mit Matura, der bisherige Schulversuch an der Innsbrucker Ferrarischule wird in das Regelschulwesen überführt. Es gibt erstmals Berufsschullehrgänge für die Pflegelehre, die Anerkannte Europäische Schule Innsbruck startet und die HTL Reutte wird selbstständig (bisher war sie an die HTL Innsbruck gebunden).

Künstliche Intelligenz im Fokus

Die Tiroler Schülervertretung sieht den Einzug der künstlichen Intelligenz (KI) in den Unterricht als eine der größten Herausforderungen: sowohl was die Hausaufgaben oder Deutschtexte betreffe, aber auch was die Vorwissenschaftlichen Arbeiten beziehungsweise die Diplomarbeiten, sagte der designierte Landesschulsprecher Max Steinlechner. Da müsse die Schule mitziehen und sollte nicht gegen die KI arbeiten. Plagiat-Scanner könnten etwa helfen, die Authentizität von Texten zu überprüfen. „Wir sehen die Künstliche Intelligenz vor allem als große Chance für die Zukunft, was das Arbeitsleben betrifft. Deshalb finden wir, dass das zu einem modernen Unterricht dazugehört, weil uns die KI in unserem weiteren Leben noch mehr begegnen wird und wir so besser vorbereitet sind“.

Was in diesem Schuljahr noch Thema sein wird, sind die Nachwirkungen von Corona sowie der aktuellen Krisen auf die mentale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen. Es müsse noch mehr auf SchulpsychologInnen und soziale Betreuung für Betroffene gesetzt werden, fordert der Landesschulsprecher.