Online Frauenberatung „Frauen im Brennpunkt“
Land Tirol/Dorfmann
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Gesellschaft

Online-Frauenberatung zieht Bilanz

Seit nunmehr fünf Jahren bietet der Verein „Frauen im Brennpunkt“ eine Online-Beratung für Frauen in schwierigen Lebenssituationen an. Der Online-Kontakt erleichtert es vielen Betroffenen, sich anonym Hilfe zu suchen.

Die häufigsten Themen, mit denen sich Frauen bei der Online-Beratung meldeten waren berufliche Veränderung, Konflikte innerhalb der Familie oder in der Partnerschaft oder Gewaltsituationen.

Ausgebildete Beraterinnen helfen weiter

Seit 2018 bietet der Verein „Frauen im Brennpunkt“ die Online-Beratung an. Unter www.online-frauenberatung.at wird Unterstützung angeboten. Vom Land Tirol wird diese Form der Beratung mit jährlich rund 40.000 Euro gefördert. Das professionelle Beraterinnenteam bietet rasch, vertraulich und unkompliziert Antworten und Gedankenanstöße und führt außerdem zu weiterführenden Angeboten in Tirol.

Niedrige Hemmschwelle über den Online-Kontakt

Insgesamt wurden in den vergangenen fünf Jahren rund 560 Anfragen verzeichnet. Der große Vorteil des digitalen Mediums sei dabei, dass es äußerst niederschwellig, anonym und wohnortunabhängig zugänglich ist. "Die Online Frauenberatung ist damit seit vielen Jahren eine wichtige Ergänzung und zugleich auch Brücke zum landesweiten Hilfs- und Unterstützungsangebot für Frauen“, betonte Frauenlandesrätin Eva Pawlata (SPÖ) in einer Aussendung am Mittwoch.

LRin Eva Pawlata (l) und GFin Claudia Birnbaum (r.).
Frauen im Brennpunkt
V.l.: Landesrätin Eva Pawlata (SPÖ) und Geschäftsführerin von „Frauen im Brennpunkt“ Claudia Birnbaum.

Unabhängig von den Wohnorten

63 Prozent der Frauen, die Kontakt zur Online-Frauenberatung aufnehmen, stammen laut „Frauen im Brennpunkt“ aus dem ländlichen Raum. „Gerade für Frauen, die außerhalb der Ballungszentren leben, oftmals nur eingeschränkt mobil sind oder den Wunsch nach Anonymität haben, kann die Online Frauenberatung ein Erstkontakt sein. Diese erste Beratung soll Hemmschwellen senken und dazu animieren, weitere Beratungs- und Unterstützungsangebote zu nutzen“, erklärte Geschäftsführerin Claudia Birnbaum.

Pilotprojekt wurde ausgeweitet

So hat die Online-Frauenberatung ihren Ursprung in der Pilotregion Oberland, wo sie bereits im Juli 2017 initiiert wurde, bevor sie 2018 auf ganz Tirol ausgeweitet wurde. Vorangegangen war dem eine Machbarkeitsstudie, die überprüfte, inwieweit Frauen in ländlichen Regionen mit einem zusätzlichen Online-Beratungsangebot erreicht werden können. „Unsere Erfahrung zeigt, dass die Online Beratung neben der zeitlichen Flexibilität und der Anonymität auch einen qualitativen Vorteil haben kann: Das Schreiben über belastende Lebenssituationen leitet selbstreflexive Prozesse ein. Das ermöglicht den Frauen, sehr direkt und offen über ihre Sorgen zu sprechen“, so Birnbaum.

Registrierung kann auch anonym sein

An die Online Frauenberatung können sich Frauen mit den unterschiedlichsten Anliegen und Fragen wenden. Frauen, die eine Beratung wünschen, können sich unter www.online-frauenberatung.at registrieren. Dies kann anonym erfolgen, das heißt, der eigene Name muss nicht angegeben werden. Mit der Registrierung wird gewährleistet, dass Fragen und Antworten sicher und vertraulich bleiben.

Werktags werden die Fragen innerhalb von 48 Stunden von den qualifizierten Beraterinnen beantwortet. Bei spezifischen Anfragen verweisen sie an die entsprechenden Stellen bzw. informieren über weitere Beratungsangebote. Bei der Online-Frauenberatung handle es sich um keine Telefonseelsorge und sie ersetze keine medizinische oder rechtliche Beratung, wurde betont.