Feuerwehrleute bereiten den Hochwasserschutz in Rattenberg vor
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Chronik

Hochwasser-Schutzbauten werden abgebaut

Die Wetterlage hat sich in der Nacht auf Dienstag beruhigt. Am Inn in Kufstein wurde kurz vor Mitternacht der Pegel-Höchststand erreicht. In Kramsach und Schwaz wurden die Zivilschutzwarnung für die Bevölkerung in den Morgenstunden wieder aufgehoben. Die Hochwasser-Schutzbauten werden abgebaut.

„Allein bei der Feuerwehr waren bislang 4.300 Mitglieder im Einsatz, und 570 Einsätze wurden abgewickelt und allein in den Bezirken Kufstein und Innsbruck-Land 35.000 Sandsäcke mit Unterstützung der Feuerwehr befüllt. Allein diese Zahlen zeigen, was es heißt, auf ein solches Sicherheitsnetz, wie wir es in Tirol haben, im Ereignisfall zurückgreifen zu können“, erklärte Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP).

Pegelstände auch an Seitenflüssen gesunken

In der Nacht seien die Pegel nicht nur am Inn, sondern auch an den Seitenflüssen deutlich zurückgegangen. „Wir bewegen uns jetzt größtenteils im Bereich von fünfjährigen Ereignissen. Teilweise leichte Anstiege aufgrund der wieder einsetzenden Regenfälle, aber die sind nicht beunruhigend“, so Rizzoli Dienstagfrüh im Interview mit dem ORF.

Laut aktuellen Prognosen und Einschätzungen der Experten seien keine relevanten Anstiege der Pegelstände mehr zu erwarten, teilte das Land mit. Daher werden tirolweit die mobilen Hochwasserschutzeinrichtungen rückgebaut.

Feuerwehrfrau trägt Element für Hochwasserschutz in Rattenberg
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Die Hochwasser-Schutzbauten wie hier in Rattenberg werden nun in ganz Tirol wieder zurückgebaut

Schäden werden erhoben

In der Nacht war es aufgrund der Dunkelheit nicht möglich, etwaige Schäden zu erheben – gerade im Unterlauf des Inns. Weitere Ausuferungen seien nach dem aktuellen Stand nicht zu erwarten, teilte Rizzoli mit. "Aber man darf die Gefahr nicht unterschätzen. Die Flüsse und Bäche führen nach wie vor Hochwasser. Deshalb appellieren wir weiterhin, dass man sich von diesen fernhält.“

Elmar Rizzoli, Leiter des Krisen- und Katastrophenmanagements des Landes, bei einer Pressekonferenz
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Leichte Anstiege aufgrund wieder einsetzender Regenfälle seien nicht beunruhigend, teilte Elmar Rizzoli Dienstagfrüh mit

Größten Schäden im Oberland erwartet

Die größten Schäden werden nach derzeitigem Kenntnisstand im Oberland erwartet, erklärte LH Anton Mattle (ÖVP) am Dienstagvormittag. Durch bereits umgesetzte Hochwasserschutzmaßnahmen im Wasserbau hätten größere Schäden verhindert werden können. Kaum bis keinen Schaden gäbe es an Wildbach- und Lawinenverbauungen „Die Geschieberückhaltebecken und Bauten haben gehalten. Dort werden nun auch die Räumungen der Becken organisiert“, so Mattle.

Die Zivilschutzwarnungen in der Stadt Schwaz und Jenbach wurden in der Früh bzw. am frühen Vormittag aufgehoben. In Tumpen im Ötztal konnten die 60 Bewohnerin, die am Montag ihre Wohnungen sicherheitshalber verlassen mussten, wieder dorthin zurückkehren.

Straßensperren bleiben vorerst aufrecht

Ein Problem ist aktuell die Gasversorgung in Sölden, nachdem Gasleitungen der TIGAS aus ihren Positionen gerissen wurden. Ein Leck wurde nicht verzeichnet. Die Gasversorgung ist derzeit möglich, jedoch wird bereits intensiv an der Herstellung einer Ersatzleitung gearbeitet

Das Land geht davon aus, dass die Ötztalstraße (B186) mehrere Tage gesperrt bleibt. Das hintere Ötztal ist über das Timmelsjoch erreichbar. Neben der Sperre auf der B186 bleibt die Miemingerstraße (B189) am Holzleitensattel vorerst bis Dienstagnachmittag gesperrt. Nach einem Hangrutsch muss eine zweite Spur am Bankett errichtet werden, sodass die Aufräum- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden können. Ausweichen können Verkehrsteilnehmende über Imst.