Chronik

Hochwasser: Pegelstände steigen

Der anhaltende Starkregen lässt die Flüsse und Bäche in Tirol deutlich ansteigen. Das Land hat deshalb für Montag eine Hochwasserwarnung abgegeben. Die Ötztaler Ache hat bereits die Marke eines 100-jährlichen Hochwassers überschritten. Das Land Tirol und sämtliche Einsatzkräfte sind in Alarmbereitschaft.

Das Wipptal, das Stubaital und das Ötztal sind bisher am meisten betroffen. Der Gschnitzbach, die Ruetz im Stubaital sowie die Sill sind ebenfalls stark angestiegen. Das Land rechnet damit, dass im Laufe des Montags die Pegelstände weiter ansteigen. Der Regenschwerpunkt sollte sich dabei Richtung Unterland und Osttirol bewegen.

Wie Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes, erklärte, könne es nicht nur zu erhöhten Wasserständen, sondern auch zu lokalen Vermurungen infolge der Niederschläge kommen. In den betroffenen Bereichen könnten Wasserstände auftreten, die alle 30 Jahre oder seltener vorkommen. Spitzen an den Zubringern wurden Montagmittag, am Inn bis Montagabend erwartet.

Feuerwehr Tulfes bereitet sich auf das Hochwasser vor
Bernhard Graf
Die Feuerwehr Tulfes hat bei der Autobahnunterführung Richtung Inn eine Hochwassersperre errichtet

Wasser tritt über die Ufer

Die Ötztaler Ache hat bereits die Marke eines 100-jährlichen Hochwassers überschritten und tritt in Huben und Längenfeld (Bezirk Imst) über die Ufer. „Die Tendenz ist so, dass die Wetterlage eher schlimmer wird. Die Bevölkerung ist informiert, Straßen und Zubringer sind mittlerweile gesperrt. Die Feuerwehren sind im Einsatz und wir versuchen so gut es geht mit Sandsäcken zu bändigen“, sagte der Bürgermeister von Längenfeld, Richard Grüner, gegenüber dem ORF Tirol Montagfrüh.

Appell an Bevölkerung

„Wir appellieren an die Bevölkerung, die Verhaltensempfehlungen zu beachten, sich von Gewässern fern zu halten und gegebenenfalls die Anweisungen der Behörde zu beachten“, betonte Rizzoli.

Auch seitens der Behörden und Einsatzorganisationen wurden Vorkehrungen für den Fall der Fälle getroffen. Es gebe sowohl enge Abstimmungen mit den Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Polizei und Rettung, der Stadt Innsbruck, den Bezirkshauptmannschaften als auch mit Kraftwerksbetreibern in den betroffenen Regionen, wurde unterstrichen.

Vorsorgliche Hochwasserwarnung bereits am Freitag

Bereits am Freitag hatte das Land für den Zeitraum von Sonntag bis Montag eine „vorsorgliche Hochwasserwarnung“ ausgesprochen. Es könnte etwa zu lokalen Vermurungen bzw. Übertreten von Bächen kommen, hatte es geheißen – mehr dazu in Ab Sonntag starke Regenfälle vorausgesagt.

Umgestürzte Bäume auf Auto
ZOOM.TIROL

In Sachen Unwetter hatte bis Sonntagmittag noch eine relativ entspannte Situation vorgeherrscht. Es kam nur lokal zu Ereignissen. Sturmböen und Starkregen hatten am Samstagabend im Tiroler Unterland, und dabei vor allem im Raum Kufstein, für vereinzelte Schäden gesorgt. Die Einsatzkräfte hatten es vor allem mit umgestürzten Bäumen zu tun, in wenigen Fällen drang Wasser in Keller ein – mehr dazu in Unwetterschäden in Kufstein. „Rund ein Dutzend Einsätze“ habe es bis Sonntagfrüh gegeben, hieß es von der Leitstelle Tirol.