Landhaus mit Tiroler Flagge
ORF.at/Christian Öser
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Politik

Land Tirol: 83 Mio. Euro weitere Schulden

Die Landesregierung hat diese Woche den Rechnungsabschluss für das Jahr 2022 mit einer Nettoneuverschuldung von 83,4 Mio. Euro beschlossen. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 hatte die Nettoneuverschuldung 561 Mio. Euro betragen. Die Pro-Kopf-Schulden erhöhten sich 2022 von 1.173 auf 1.260 Euro.

Die Landesregierung betonte in einer Aussendung zudem, dass die Schulden in geringerem Ausmaß gestiegen seien als im Budget vorgesehen gewesen war. Statt genehmigter 225 Millionen Euro waren demnach „nur“ 180 Millionen Euro an Darlehensaufnahmen notwendig, hieß es. 4,87 Milliarden Euro an Einzahlungen standen im vergangenen Jahr 4,73 Milliarden Euro an Auszahlungen gegenüber.

Schuldenstand knapp unter Milliardenmarke

Die reinen Finanzschulden des Landes Tirol (ohne ausgegliederte Einheiten) wiesen zum Jahresletzten 2021 758,5 Millionen Euro und zum Jahresende 2022 841,9 Millionen Euro aus. Der öffentliche Schuldenstand (Finanzschulden mit Schulden ausgegliederter Einheiten) lag nach dem Jahr 2022 insgesamt bei 957,8 Millionen Euro. Die Haftungen des Landes für die landeseigene Hypo Tirol Bank reduzierten sich indes gegenüber dem Jahr 2021 von 135 auf 133,5 Millionen Euro. Im Jahr 2015 waren diese noch bei 2,5 Milliarden Euro gelegen.

LH Mattle: „Tirol Vorzeigebeispiel“

Landeshauptmann und Finanzreferent Anton Mattle (ÖVP) sprach von einem strikten Budgetvollzug und stabilen Finanzen, die auch weiterhin notwendig sein werden, um den Budgetrahmen halten zu können. Tirol sei Vorzeigebeispiel innerhalb der Bundesländer, wie Finanzpolitik funktionieren kann. Man wolle alles daransetzen, „unserer nächsten Generation keinen Schuldenberg zu überlassen“.

Dornauer: Mehr Geld für Gesundheit und Pflege

Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) betonte die Notwendigkeit, zweckmäßig, sparsam und wirtschaftlich mit den Mitteln umzugehen. In bestimmten Bereichen – beispielsweise Gesundheit und Pflege – wolle man jedoch mehr Geld bereitstellen, kündigte Dornauer an.

Tirol wurde indes von der Ratingagentur Standard & Poors mit der zweitbesten Bewertung AA+ (geringes Ausfallrisiko, hohe Qualität) eingestuft, hieß es. Das belege, „dass unser Weg richtig ist – schließlich werden dabei alle wesentliche Parameter herangezogen, die die Finanzsituation darstellen“, so Mattle abschließend.