PKW-Stau
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Verkehr

Verkehrsbericht: Deutlich mehr Autos

Laut Verkehrsbericht des Landes für das Jahr 2022 hat der Verkehr in Tirol auf den meisten Straßen deutliche Zuwächse verzeichnet. Insgesamt wurde beim Verkehrsaufkommen im Vergleich zum Jahr davor eine Zunahme von zwölf Prozent verzeichnet.

Auf fast allen Reiserouten gab es im vergangenen Jahr teils starke Steigerungen im Vergleich zum Jahr davor. Laut Verkehrsbericht wurden bei der Mautstelle Schönberg 27,9 Prozent mehr Verkehr gemessen, im Ötztal bei Ötz plus 11,5 Prozent. Besonders hoch war die Verkehrszunahme auf der Fernpassstraße: In Vils wurden 35,6 Prozent mehr Verkehr gemessen. Aber auch am Reschenpass (Tösens: plus 24,4 Prozent), im Zillertal (Bretfalltunnel: plus 15 Prozent) und über den Felbertauern (plus neun Prozent)gab es mehr Verkehr.

Lkw-Transit nahm um ein Prozent zu

Ein Dauerthema in Tirol ist und bleibt der Transitverkehr. Auch in diesem Bereich gab es im vergangenen Jahr erneut eine Zunahme – tirolweit gab es Plus von einem Prozent. Am Brenner wurden mit 2,5 Millionen-Lkw-Fahrten der Höchstwert erzielt. Insgesamt haben die Lkw-Transitfahrten am Brenner um vier Prozent zugenommen. Aber auch auf der Inntalautobahn (plus ein Prozent) und der Arlberg Schnellstraße (plus sechs Prozent) gab es Zuwächse. Es gibt allerdings auch Straßen, auf denen der Lkw-Verkehr zurückging, etwa auf der Mieminger Straße (minus 15 Prozent) oder der Tiroler Straße (minus sechs Prozent).

Lkw-Kolonnen auf der Luegbrücke der Brennerautobahn
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Der Transit über die Brennerautobahn hat 2022 neue Rekordwerte erzielt

Im Jahr 2022 hat es Brenner einen neuen Negativ-Rekord mit 2,56 Millionen Lkw-Fahrten gegeben. Das ist der bisherige Höchstwert.

Verhandlungen zu Slot-System laufen weiter

Neben der bekannten Lkw-Blockabfertigung, Fahrverboten und Kontrollen hofft Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) auf das Slot-System, also auf buchbare Autobahn-Fahrten für Lkw. „Die zwingende Notwendigkeit unseres Maßnahmenpaketes – von der Lkw-Dosierung, über diverse Fahrverbote bis hin zu den österreichweit intensivsten Verkehrsüberwachungen – wird damit klar untermauert“, sagt Zumtobel.

Rene Zumtobel
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Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ)

Die Gespräche dazu würden zwischen Tirol, Südtirol und Bayern gut laufen. Mit Jahresende soll ein Ergebnis präsentiert werden. Dann folgen Gespräche mit den Nationalstaaten. „Klar ist, wir brauchen die Unterstützung der Nationalstaaten und der EU, um ein zukunftsweisendes Projekt wie dieses umzusetzen und eine deutliche Entlastung des Korridors zu erreichen. Solange das nicht passiert, werden wir weiter an unseren notwendigen Maßnahmen festhalten“, sagt Zumtobel.

Mit dem Zug in den Urlaub

Auch beim Individualverkehr will Zumtobel an bestehenden Maßnahmen festhalten. Damit sind die Abfahrverbote von den Hauptstraßen bzw. der Autobahn für den Durchreiseverkehr gemeint. Dazu möchte Zumtobel mehr Anreize schaffen, dass die Anreise in den Urlaub nach Tirol zunehmend mit dem Zug statt dem Auto erfolgt. „Es ist unsere Aufgabe, Alternativen anzubieten“, sagt der Verkehrslandesrat. Kommendes Jahr würden auf der Brennerachse neue Fernverkehrszüge fahren. Das sei ein Anreiz mit dem Zug anzureisen. „Touristinnen und Touristen in Tirol brauchen dann kein Auto und können die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen“, führt Zumtobel weiter.

Railjet der ÖBB
ÖBB/Harald Eisenberger
In den Urlaub mit dem Zug – das soll ausgebaut werden

Viele Öffi-Netzkarten verkauft

Starke Zuwächse gibt es beim Öffentlichen Verkehr. Ende letzten Jahres fuhren fast 150.000 Tirolerinnen und Tiroler Bus und Bahn mit einer Netzkarte. Das sind um 13 Prozent mehr, auch in diesem Jahr steigt bisher die Zahl der Öffi-Nutzerinnen und Nutzer. Bei den Öffis setzt Zumtobel weiter auf „Takt, Preis und Komfort“, wie er sagt.