Waldarbeiter schneidet Baum nieder
ORF
ORF
Landwirtschaft

Schadholz: Mehr Forstarbeiter gefragt

Für die Aufräumarbeiten nach den heftigen Stürmen und Unwettern im Juli werden momentan viele Profis benötigt. In Tirols 277 Gemeinden sind aber gerade einmal 44 ausgebildete Forstarbeiter angestellt. Es brauche deutlich mehr, heißt es von der Landarbeiterkammer.

Massiv von den Unwettern betroffen war auch die Gemeinde St. Leonhard im Pitztal (Bezirk Imst). Die Gemeinde ist mit rund 50 Weilern die flächenmäßig viertgrößte Tirols. 3.000 Hektar Wald sind in Gemeindebesitz. Private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer gibt es weit weniger als in anderen Gemeinden. 99 Prozent des Forsts sind Schutzwald und somit wichtig für die Sicherheit der weit verstreuten Gemeinde.

Forstarbeiter nach Unwettern gefragt

Aufgrund des hohen Anteils an Schutzwald leistet sich St. Leonhard einige Forstarbeiter, derzeit zwei fixe Forstarbeiter und einen Waldaufseher. Bei derart massiven Wetterereignisse sei laut Bürgermeister Elmar Haid dieses Personal dringend notwendig. „Wir hoffen natürlich, dass sich diese Ereignisse nicht häufen, obwohl es wirklich so ausschaut, als würde das immer mehr werden. Natürlich müssen wir auch schauen, dass mehr Nachwuchs kommt“, so der Bürgermeister.

Waldarbeiter bei Aufräumarbeiten mit einem Traktor
ORF
Im Kampf gegen den gefürchteten Borkenkäfer muss teilweise auch gesunder Wald gefällt werden

In St. Leonhard gebe es einen Forstarbeiter, der kurz vor der Pensionierung stehe. „Der wird aber natürlich nachbesetzt. Forstarbeiter werden in der Gemeinde St. Leonhard immer tätig sein“, so Elmar Haid.

Landarbeiterkammer will mehr Werbung für Beruf

Tirolweit sind derzeit lediglich 44 ausgebildete Forstarbeiter bei Gemeinden und Agrargemeinschaften beschäftigt. Bei der Landarbeiterkammer drängt man darauf, mehr für den Beruf zu werben. Denn für „Nicht-Profis“ sei die Arbeit im Schadholz lebensgefährlich. Tödliche Unfälle bei Holzarbeiten sind nicht selten. Im gesamten Pitztal sind derzeit rund 25.000 Festmeter Schadholz aufzuarbeiten. Bis zu 6.000 davon alleine in St. Leonhard.

Eine Furche mit Schadholz im Wald
ORF
Rund 25.000 Festmeter Schadholz müssen im Pitztal aufgearbeitet werden

„Die großen Flächen erledigen wir mit den Seilbahnen. Bei den kleinen Flächen arbeiten wir mit den Forstarbeitern. Auch der Hubschrauber wird noch ins Spiel gebracht“, so Haid. Laut ihm würden die Arbeiten frühestens kommendes Jahr im Juni oder Juli abgeschlossen. „Davor ist das sicher unmöglich“, so der Bürgermeister.