Brandrodung im Regenwald
Universität Innsbruck
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Umwelt

Geld für Umweltschutz wirkt nachhaltig

Geldanreize für den Erhalt der Umwelt sind nachhaltig wirksam. Das zeigt eine Studie einer Innsbrucker Forscherin an Landbesitzerinnen und Landbesitzern in Kolumbien. Damit konnte sie die Kritik an solchen Zahlungen entkräften.

Die Natur wird nur um des Geldes willen erhalten und die Moral bleibt außen vor: So die Kritik an Programmen, die Geld für den Schutz der Natur bieten. Esther Blanco vom Institut für Volkswirtschaft an der Universität Innsbruck verglich in ihrer Studie Landbesitzerinnen, deren Zahlungen zum Teil bereits eingestellt wurden, mit denen, die nie Geld bekommen hatten. Obwohl die Zahlungen eingestellt wurden, blieben sie motiviert und betrieben weiter Umweltschutz auf ihrem Land.

Wer mehr macht, soll auch mehr bekommen

Außerdem zeigte die Studie, das solche Zahlungen besser funktionieren, wenn das Geld nicht mit der Gießkanne an alle gleich verteilt wird, sondern diejenigen mehr erhalten, die sich auch mehr für die Umwelt einsetzen. Weltweit werden derzeit pro Jahr etwa 36 Milliarden Dollar durch solche Programme in den Naturschutz investiert.

Für die Forscherin stellen Payments for Ecosystem Services (PES)-Programme „eine Möglichkeit dar, der Natur selbst einen Wert zuzuweisen“. So bringe beispielsweise auch das Erhalten eines Baumes einen konkreten finanziellen Wert für den Landbesitzer, „ohne dass er dafür gefällt und zu Holz verarbeitet werden muss“, so Blanco am Dienstag in einer Aussendung der Uni.

Befragung in der Umgebung von Bogota

Das Team um Blanco befragte in der Region Cundinamarca nahe Bogota insgesamt 123 Teilnehmer an einem dortigen PES-Programm. 56 davon hatten zu dem Zeitpunkt der Untersuchung keine Gelder mehr bezogen. Zudem wurden 80 zufällig ausgewählte Landbesitzer aus der umliegenden Region befragt, die zu keinem Zeitpunkt an dem Programm teilgenommen haben.

Die Analyse ergab unter anderem, dass in der Regel auch jene Landbesitzer, bei denen die Unterstützungsgelder eingestellt wurden, weiter auf ihren Grundstücken Naturschutzaktivitäten setzten. Trotzdem es sich hier nur um eine einzige Untersuchung mit einigen Einschränkungen handelt, könne das als Hinweis darauf gewertet werden, dass Geld andere Motivationen, Umweltschutz zu betreiben, eher nicht unterminiert.