„Tatsächlich haben wir schon gesehen, dass die Lehrlingszahlen bei den Installateuren Gas-, Wasser-, Heizung sehr steigend sind“, sagt David Narr, Fachkräftekoordinator in der Tiroler Wirtschaftskammer (WK). Ausbildungsbetriebe würden in diesem Bereich also nicht nur viele Lehrlinge suchen, sondern auch viele finden – allerdings nicht genügend, wie Narr angesichts des anhaltenden Arbeitskräftemangels betont.
Green Jobs in Österreich
Knapp 200.000 Menschen arbeiten laut Statistik Austria in Green Jobs. Bis 2030 werden bis zu 100.000 weitere Umweltfachkräfte benötigt.
Klimakrise nur mit Fachkräften bewältigbar
„Wir werden die Klimakrise und die Unabhängigkeit von fossilen Energien nur bewältigen, wenn wir genügend Fachkräfte haben. Jemand muss diese Systeme montieren und installieren“, sagt Narr. Bei der großen Nachfrage nach Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen liege es auf der Hand, dass die Tiroler Betriebe in diesem Sektor massive Arbeiten zu bewältigen hätten. Fachkräfte müsse man erst ausbilden. Darum seien Lehrlinge in diesen Bereichen so gefragt, sagt Narr.
Die Nachfrage nach Fachkräften im Klimasektor spiegelt sich auch in den nationalen Zahlen des AMS wider. Wurden dem AMS im Jahresdurchschnitt 2013 noch 3.360 offene Stellen in klimarelevanten Berufen gemeldet, waren es 2022 bereits über 14.000. Besonders groß ist der Arbeitskräftemangel laut Arbeitsministerium in den Bereichen Photovoltaiktechnik und Elektrotechnik.
175-prozentige Steigerung bei Installateuren
Bei den Lehrlingen in Tirol zeigt sich laut AMS eine gesteigerte Nachfrage insbesondere im Bereich Gas-, Wasser- und Heizungsinstallationen. Hier werden um 175 Prozent mehr Lehrlinge gesucht als noch vor einem Jahr. WK-Fachkräftekoordinator David Narr nennt als Green Jobs aber auch Kfz-Mechaniker, die sich mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben auseinandersetzen und Elektrikerinnen, die sich mit Windkraft beschäftigen. Weiter gedacht, würden aber auch Gärtner oder Köchinnen, die mit regionalen Lebensmitteln kochen, dazuzählen.