De Marchi sei – getreu dem Motto der heurigen Ausgabe – immer neue „Wege“ gegangen und habe „neue Wege im Alten entdeckt“, führte Mattle aus. In Anspielung an die Oper „L’Olimpiade“, die am Freitagabend im Rahmen der Festwochen aufgeführt wird, erinnerte der Landeshauptmann allerdings auch daran, dass die Olympiade historisch betrachtet immer eine Zeit gewesen sei, in der die Waffen geschwiegen hätten.
Heute herrsche nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hingegen Krieg in Europa, wie auf 28 anderen Schauplätzen weltweit. „Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“, zitierte Mattle den Schriftsteller Victor Hugo.
De Marchi war 14 Jahre lang Intendant
De Marchi habe die Festwochen über 14 Jahre hinweg „maßgeblich geprägt“ und viele „goldene Momente bereitet“, lobte indes Willi den scheidenden Intendanten. Der Goldene Ehrenring sei eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt Innsbruck, so der grüne Bürgermeister. De Marchi wiederum bedankte sich für das „Symbol der Wärme und Unterstützung“, die er in Innsbruck immer gespürt habe. Er habe die Hälfte seines Lebens in der Tiroler Landeshauptstadt verbracht. Hier hatte er das Privileg, „experimentieren und neue Wege suchen“ zu können.
56 Veranstaltungen
Zur Einstimmung auf die Festwochen wurden im Spanischen Saal von Schloss Ambras die Wortbeiträge musikalisch umrahmt. Höhepunkt bildeten Szenen aus der Barockoper „La fida ninfa“ des italienischen Komponisten Antonio Vivaldi, dem auch ein Schwerpunkt der heurigen Festwochen gewidmet ist. Denn bevor De Marchi endgültig verabschiedet wird, stünde noch „ein Sommer voller Festwochen“ bevor, erinnerten Geschäftsführer Markus Lutz und Direktorin Eva-Maria Sens.
In 56 Veranstaltungen an 32 Tagen würden rund 6.000 Minuten Musik geboten werden, 2.125 davon aus der Feder von Vivaldi, rechnete Sens vor. Innsbruck und die Festwochen der Alten Musik seien „Orte, an denen fantastische Musik geboten wird“ und Vivaldi hätte ebensolche komponiert, begründete sie die Schwerpunktsetzung.
Vivaldi bildet Schwerpunkt der heurigen Festwochen
Auf „musikalische Meisterwerke der alten Zeit“ und Stücke des „großen Meisters“ Vivaldi freute sich auch der ebenfalls anwesende für Bundesgärten zuständige Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP). Immerhin führe Musik in Zeiten von Krisen und Konflikten auch Menschen zusammen, so der Tiroler.
Über die Bühne gehen die 47. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik heuer von 11. Juli bis 29. August. Vivaldis Opern „L’Olimpiade“ und „Juditha triumphans“ stehen dabei im Zentrum, wobei um diese herum „ein weites Wegenetz um Vivaldi und dessen Zeit gespannt“ werden soll, hatte es seitens der Festwochen-Verantwortlichen bei der Programmpräsentation im März geheißen.