Bezeichnend war der gewählte Ort der Kundgebung: Über das Sellajoch rollen täglich unzählige Autos und Motorräder. Die Berge werden von tausenden Wanderern gestürmt. Die alpinen Vereine fordern mehr Ruhe, keine neuen Lifte und zeitweise gesperrte Passstraßen.

Das Sellajoch
Ein Alpenpass in den Dolomiten zwischen dem Grödner- und dem Fassertal
Bevölkerung durch Tourismus belastet
Bereits seit 2005 würden die alpinen Vereine Südtirols und des Trentino eine zeitweilige Sperrung der Passstraßen, vor allem der Dolomitenpässe fordern. Neue und größere Infrastrukturen, etwa Lifte, Hütten oder Wege, würden neue Probleme mit sich bringen. Die Grenzen der Belastbarkeit seien erreicht, für die Natur ebenso wie für die ansässige Bevölkerung, hieß es.
Die Grödnerin Heidi Stuffer setzt sich für eine entlastete Bergwelt ein: „Daheim ist wo man sich wohlfühlt. Und ich fühle mich an bestimmten Tagen, an bestimmten Orten nicht mehr wohl. Da gehe ich hin, wenn ich weiß, es gibt kaum noch Leute. Und das soll es nicht sein. Wir wollen ja auch einen Tourismus unterstützen, aber er muss einfach anders sein.“

Wer am Sellajoch wohnt, ist täglich mit Fahrzeugkolonnen und Rasern konfrontiert. Der Deutsche Alpenverein (DAV) habe sich etwa zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein, berichtete der DAV-Präsident bei der Kundgebung am Fuße des Langkofels.