Nach seiner Anreise aus München startete der Mann nach eigenen Angaben um etwa 11.00 Uhr von der Wochenbrunner Alm. Erst etwa sechs Stunden später stand er auf dem Gipfel. Beim Abstieg überraschte ihn ein Gewitter und er verlor die Orientierung.
Alarmierung über viele Umwege
Anstatt direkt mit der Nummer 140 die Bergrettung zu alarmieren, rief er bei Verwandten in Bayern an, die wiederum informierten seinen Bruder, der in Kroatien Urlaub machte. Der Bruder schlug Alarm, landete aber bei der Leitstelle in Kroatien. Diese wiederum erreichte die niederösterreichische Leitstelle. Erst gegen 22.30 erreichte der Alarm die Bergrettung vor Ort.
Wiederum mit viel Mühe und in Zusammenarbeit mit der Tiroler Leitstelle und Exekutive erreichte die Bergrettung schließlich den Mann auf dem Handy. Der stark unterkühlte Deutsche habe es kaum mehr geschafft, zu telefonieren und habe nur vage Angaben machen können, wo er sich befindet, schildert Hannes Höflinger von der Bergrettung Scheffau/Söllandl.
Mann hätte die Nacht nicht überlebt
Gegen 1.00 Uhr konnten die Bergretter den völlig erschöpften und massiv unterkühlten Mann in einem großen Schotterkar knapp 600 Höhenmeter unterhalb des Gipfels ausfindig machen. Bekleidet war er lediglich mit einer Jean und einem T-Shirt. Nach einer medizinischen Notversorgung auch mit Hilfe eines Wärmezeltes mussten die Bergretter den 61-Jährigen mit einer Trage bei Regen zur Gruttenhütte bringen.
Nach der medizinischen Versorgung wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert. Erst gegen 4.00 Uhr war der Einsatz für die zehn Bergretter beendet. Ohne den Einsatz hätte der Mann die Nacht ziemlich sicher nicht überlebt, sagt Höflinger.