Ein Hubschrauber des Typs AW169M aufgenommen am Mittwoch, 21. Dezember 2022, anlässlich der Übergabe des ersten Mehrzweckhubschraubers „Leonardo AW169“ an die Luftstreitkräfte in Langenlebarn (Niederösterreich)
APA/HELMUT FOHRINGER
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Politik

Mattle und Wallner wollen zwei Helis in Vomp

Die Landeshauptmänner von Tirol und Vorarlberg, Anton Mattle und Markus Wallner (beide ÖVP) haben am Donnerstag gefordert, die Stationierung von zwei Bundesheer-Hubschraubern in Vomp (Bezirk Schwaz) zu prüfen. Damit könne man im Westen besser auf Notfälle reagieren und die Versorgungssicherheit stärken.

Die Parteikollegin der beiden Landeshauptmänner, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, gab gegenüber der APA an, die Vorschläge „genau zu prüfen“. Mattle und Wallner wandten sich in einem Schreiben an Tanner: „Eine verbesserte Stationierung von Hubschraubern im Westen würde uns ermöglichen, noch schneller auf Notfälle zu reagieren und die Versorgungssicherheit deutlich zu stärken“, betonten sie und spielten auf Hochwasser und Lawinenunglücke in der jüngeren Vergangenheit an.

Stützpunkt existiert bereits

Konkret wurde Tanner aufgefordert, zu prüfen, ob nach der Beschaffung der drei Staffeln „AW169“ im Zuge des militärischen Aufbauplans 2032+, zwei dieser Hubschrauber in Vomp stationiert werden können. Dort gibt es bereits einen Hubschrauber-Stützpunkt, der aber nicht mehr ständig besetzt ist.

Das wollen Mattle und Wallner geändert wissen. Denn in den vergangenen Jahren habe man „trotz dringenden Bedarfs“ nur bedingt bzw. mit teilweise zeitlicher Verzögerung auf Hubschrauber des Bundesheeres im Rahmen von Assistenzeinsätzen zurückgreifen können, übten die beiden ÖVP-Spitzenpolitiker deutliche Kritik.

Vom Tiroler Stützpunkt profitiere jedenfalls auch Vorarlberg. „Neue Hubschrauber in Vomp bedeuten eine Stärkung der Versorgungssicherheit – die Luftfahrzeuge könnten bei Bedarf rasch in den Hangar in Bludesch überstellt werden, der voraussichtlich im Herbst fertiggestellt sein wird“, so Mattle und Wallner.

Tanner will Vorschläge prüfen

Die Antwort aus dem Ministerium kam prompt. Eine konkrete Zusage gab es nicht, aber: „Wir werden die angesprochenen Vorschläge genau prüfen und mögliche weitere Schritte gemeinsam mit den Landeshauptleuten besprechen“, so Tanner, die sich „freute“, dass sich Mattle und Wallner aktiv mit „Vorschlägen und Ideen“ einbringen.

Gleichzeitig verwies sie darauf, dass an den Standorten Bludesch und Vomp rund 2,3 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur zur wettergeschützten Unterbringung der Hubschrauber investiert werden. Zudem hätten das Bundesheer und die Bundesländer Tirol und Vorarlberg erst im Jahr 2021 die Sicherheitspartnerschaft verlängert. Diese sei „ein Bekenntnis, dass das Bundesheer auch in Zukunft ein verlässlicher Sicherheitspartner im Westen ist und bleibt“.

FPÖ forderte Stützpunkt bereits 2015

„Etwas amüsiert“ über die Forderung Mattles und Wallners zeigte sich indes Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger. Die FPÖ habe bereits 2015 im Parlament den Erhalt des Hubschrauberstützpunktes in Vomp gefordert, doch dieser Antrag sei von ÖVP und SPÖ abgelehnt worden. Der Vorstoß der Landeschefs sei daher „mehr als scheinheilig.“ Eine Stationierung an sich wäre aber mehr als wichtig.