Vom Großglockner über die Sextener Dolomiten erstreckt sich die Aussicht vom 2.433 Meter hohen Gipfel zwischen Sillian und Sexten. Dem grenzüberschreitenden Panorama steht eine lange Geschichte von Trennung und Verfall gegenüber. 1889 bis 1891 wurde die Hütte von der Sektion Sillian des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins errichtet. Unter den Hüttenwirten war auch der bekannte Sextener Bergführer Sepp Innerkofler.
Hütte lag plötzlich auf italienischem Gebiet
Bei der Teilung Tirols nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Grenze 1920 an der Nordwand des Hauses gezogen, das Gebäude stand somit komplett auf italienischem Boden. Der italienische Staat beschlagnahmte die Hütte und reservierte sie für militärische Zwecke. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Bunker errichtet und gemeinsam mit dem Helmhaus Teil der militärischen Verteidigungslinie.
Auch nach dem Krieg blieb das Haus militärisch besetzt. Zu Beginn der 70er Jahre wurde der Posten aufgelassen. Seither stand das Haus leer und war dem Verfall preisgegeben.
Pläne für das Projekt seit der Jahrtausendwende
1999 ging die Hütte an das Land Südtirol, seitdem bemühten sich der Österreichische und auch der Südtiroler Alpenverein, die Hütte zu einem Ort der Begegnung und Aufarbeitung der Geschichte zu machen. So wurde 2007 ein Architektenwettbewerb für die zukünftige Nutzung organisiert.
Nichtsdestotrotz ging das Haus aufgrund eines Vorkaufsrechts 2013 an die Gemeinde Sexten. Erst nach einem politischen Wechsel war man von Seiten der Gemeinde Sexten bereit für die Umsetzung des Kulturprojekts.
Sextener Architekt lieferte die Pläne
Der Südtiroler Alpenverein, der Österreichische Alpenverein und die Gemeinde Sexten reichten gemeinsam mit der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino das „Kulturprojekt offenes Helmhaus“ ein. Grundlage für das Projekt sind die Pläne des Sextener Architekten Johannes Watschinger, der bereits 2007 den Architektenwettbewerb für sich entscheiden konnte. Die Pläne wurden nur an die heutigen Ansprüche angepasst.
Betont schlichtes Projekt
Watschingers Pläne respektieren die alte Bausubstanz. Das alte Dach wird aber durch eine Plattform aus Lärchenholz ersetzt, die über Treppen erreichbar ist. Durch das schlicht gehaltene Projekt soll die charakteristische Silhouette am 2.433 Meter hohen Gipfel erhalten bleiben.