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APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

Schlechte Stimmung in Tiroler Industrie

Tirols Industrielle blicken besorgt in die Zukunft. Das ergab eine Befragung der Industriellenvereinigung (IV) Tirol zum Ende des zweiten Quartals. Demnach würden sich die Vorzeichen einer Rezession mehren, hieß es vonseiten der Interessenvertretung.

Nur 38 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage als gut, das ist ein Rückgang um 16 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal. 54 Prozent beurteilen sie als durchschnittlich, und acht Prozent schätzen sie als schlecht ein. Der Geschäftsklimaindex – der Mittelwert der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und der kommenden sechs Monate – stürzte von 40,5 auf 19,5 Punkte ab.

IV sieht Vorzeichen einer Rezession

Während die Stimmung im ersten Quartal des Jahres noch von einem positiven Ausblick auf die nächsten Monate geprägt war, trübt sich der Ausblick laut IV auf die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2023 in der Tiroler Industrie ein. Es würden sich die Vorzeichen einer Rezession mehren: Rund ein Viertel der Befragten bewerteten die Auftragslage ihrer Unternehmen als schlecht, 43 Prozent schätzen sie als gut ein, ein Drittel bewertete sie als durchschnittlich.

Auch die Einschätzung der Geschäftslage im kommenden halben Jahr sei schlecht: Nur ein Prozent der befragten Industrieunternehmen glaube daran, dass sich ihr Geschäft im nächsten Halbjahr positiv entwickeln wird. 67 Prozent rechnen mit einer durchschnittlichen Geschäftslage, 32 Prozent der befragten Personen kalkulieren mit einem sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfeld in der zweiten Jahreshälfte. Von Kündigungen sei man allerdings noch weit entfernt, auch wegen des Arbeitskräftemangels.

IV-Präsident fordert Senkung der Lohnnebenkosten

„Was es jetzt braucht, ist eine merkliche Entlastung der Unternehmen, mit dem Ziel, unsere im internationalen Vergleich massiv in Mitleidenschaft gezogene Wettbewerbsfähigkeit wieder zu stärken“, so Christoph Swarovski, Präsident der IV Tirol. Dazu zähle eine Senkung der Lohnnebenkosten und Lohnverhandlungen „mit Augenmaß“. Die Industrie warte zudem noch darauf, dass die Beantragung des Energiekostenzuschusses II möglich werde.