Tausende Touristen sind derzeit auf der griechischen Insel Rhodos auf der Flucht vor einem gewaltigen Waldbrand.
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Chronik

Brände auf Rhodos: Auch Tiroler betroffen

Auf Rhodos läuft derzeit aufgrund massiver Waldbrände die größte Evakuierungsaktion, die es in Griechenland je gegeben hat. Laut Schätzungen von Reiseveranstaltern könnten bis zu 250 Tirolerinnen und Tiroler auf der Insel sein. Ein Familienvater aus Scharnitz schildert die Lage. Der wöchentliche Flug von Innsbruck nach Rhodos am Dienstag fällt aus.

Auf der griechischen Insel Rhodos herrscht derzeit Chaos: Circa 20.000 Menschen wurden aufgrund von schweren Waldbränden entweder über den Landweg oder mit Schiffen in Sicherheit gebracht. Besonders betroffen ist die bei Touristinnen und Touristen beliebte Region rund um den Ferienort Lindos. Mehr Infos dazu unter Rhodos-Urlauber im Chaos.

Rhodos: Evakuierung nach Bränden

Schwere Waldbrände halten Rhodos weiter in Atem: Fast 20.000 Menschen sind der griechischen Regierung zufolge seit Samstag aus Dörfern und Hotels in Sicherheit gebracht worden.

Viele Tirolerinnen und Tiroler mittendrin im Chaos

Wichtige Telefonnummern:

Auf der Website des österreichischen Außenministeriums wird auf eine Kontaktnummer der griechischen Regierung verwiesen. Reisende, die Unterstützung bei der Evakuierung benötigen, sollen demnach die Nummer +30 210 3681730 kontaktieren. Bei unmittelbarer Gefahr soll die griechische Notrufnummer 112 gewählt werden.

Laut Reiseveranstaltern könnten sich derzeit bis zu 250 Tirolerinnen und Tiroler auf der Insel befinden. Dabei handelt es sich jedoch um eine Schätzung. Einer davon ist Florian Grössl aus Scharnitz. Er ist derzeit mit seiner Frau und seinen drei Kindern im Süden der Insel. Dort sei die Lage nicht so dramatisch wie in anderen Teilen, erzählt er im Gespräch mit dem ORF Tirol: „Wir sehen die Rauchschwaden und hören die Rettungsflieger. Unser Hotel wird auch als Evakuierungsstation verwendet. Heute in der Früh sind schon viele Menschen angekommen.“ Auch würde der Strom immer wieder ausfallen. Grössl hat dennoch vor, regulär bis Donnerstag zu bleiben – vorausgesetzt, die Lage verschärfe sich nicht.

Tausende Touristen sind derzeit auf der griechischen Insel Rhodos auf der Flucht vor einem gewaltigen Waldbrand.
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Dicke Rauchschwaden über der beliebten Ferieninsel

Ein anderer Tiroler Urlauber erzählt von dramatischen Stunden. Der Sistranser ist mittlerweile mit seiner Familie wieder sicher in Tirol, musste aber auf dem Weg zum Flughafen durch die betroffenen Regionen und an den Feuern vorbeifahren.

Waldbrände rhodos
Reuters/Eurokinissi
Schwere Waldbrände zerstören große Teile der Insel

Flug von Innsbruck fällt aus

Die meisten Tirolerinnen und Tiroler würden laut Reiseveranstaltern über München oder Innsbruck nach Rhodos fliegen. Der Reiseveranstalter TUI bringt derzeit keine Reisenden auf die Insel, nur die Rückflüge bleiben aufrecht.

Tausende Touristen sind derzeit auf der griechischen Insel Rhodos auf der Flucht vor einem gewaltigen Waldbrand.
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Tausende Reisende mussten evakuiert werden

Der Konzern hat heute alle Reiseverträge mit Anreise bis Dienstag nach Rhodos gekündigt. Damit fällt auch der wöchentliche Flug von Innsbruck nach Rhodos am Dienstag aus. Der Status des Flugs könnte laut TUI-Sprecherin aber im System des Flughafens unverändert bleiben, weil teilweise Flugzeuge leer nach Rhodos geflogen werden, um Reisende zurückzubringen. Für alle Anreisen nach Dienstag bis inklusive dem 28. Juli ist eine gebührenfreie Änderung möglich. Dazu solle man sein Reisebüro aufsuchen, heißt es heute von Seiten der TUI-Zentrale.

Derzeit werde bei TUI abgeklärt, ob es in den nächsten Tagen zusätzliche Rückflüge aus Rhodos nach Österreich geben wird. Nähere Details dazu gibt es laut einer Sprecherin des Konzerns noch nicht. Jedoch werde das aller Voraussicht nach nur den Flughafen Wien betreffen. In Innsbruck wird der nächste Rückflug regulär am Dienstag ankommen.

Keine Entspannung in Sicht

Der Großbrand auf Rhodos wütet seit fast einer Woche. Extrem hohe Temperaturen und schwierige Windverhältnisse erschweren die Löscharbeiten. Der Brand werde den Einsatzkräften noch tagelang zu schaffen machen, sagte heute ein Sprecher der Feuerwehr.