Gelbe Busse stehen auf der Straße
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Chronik

Frau biss Busfahrer wegen Verspätung

Eine Frau hat im Außerfern einen Busfahrer attackiert, offenbar weil der Bus um eine Viertelstunde verspätet war. Laut Polizei wurde die Frau rabiat, biss den Buslenker in den Arm, kratzte ihn an den Armen und zerriss ihm das Hemd. Tage später meldete sich die Verdächtige bei der Polizei in Rum (Bezirk Innsbruck Land).

Eine offenbar äußerst aggressive Frau griff am Dienstagnachmittag in Biberwier (Bezirk Reutte) einen Busfahrer an, weil der Bus um eine Viertelstunde zu spät kam. Nachdem die Frau in Biberwier zugestiegen war, wurde sie laut Polizei aufgrund der Verspätung rabiat. Sie biss den 65-jährigen Buslenker in den Arm, kratzte ihn an den Armen, packte ihn am Hals und zerriss ihm dabei das Hemd, so die Polizei.

Dem Fahrer gelang es, die Frau in Nassereith aus dem Bus zu weisen und die Türen zu schließen. Am nächsten Tag ging er schließlich zum Arzt und erstattete Anzeige. Drei Tage nach dem Vorfall meldete sich eine 35-jährige Österreicherin bei der Polizeiinspektion Rum. Sie erklärte, der betreffende Fahrgast gewesen zu sein und gab an, selbst durch den Busfahrer verletzt worden zu sein. Die Ermittlungen der Polizei laufen.

ÖGB warnt vor Gewalt am Arbeitsplatz

In diesem Zusammenhang verweist Philip Wohlgemuth, Vorsitzender des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) Tirol, darauf, dass vor allem Buslenkerinnen und -lenker verbalen und physischen Attacken ausgesetzt seien. Neben den Folgen für die Betroffenen entstünden aus der Gewalt auch volkswirtschaftliche Nachteile, beispielsweise in Form von langen Krankenständen infolge von Burn-Out.

Bei einer Umfrage unter Buslenkerinnen und -lenkern hätten 40 Prozent schwierige Fahrgäste als Belastungsfaktor angegeben. Demnach verwundere es wenig, dass über 30 Prozent angaben, ihren Beruf nach zwei Jahren nicht mehr ausüben zu wollen, so der ÖGB in einer Aussendung. Neben dem öffentlichen Verkehr seien Beschäftigte in der Gastronomie sowie in Gesundheits- und Pflegeberufen häufig mit Gewalt konfrontiert.