Schmetterlinge sind nicht nur schön anzusehen, sie haben in der Natur wichtige Aufgaben. Das Bestäuben vieler Blütenpflanzen ist nur eine davon. Darüber hinaus eignen sich Schmetterlinge ausgezeichnet zum Beobachten von Veränderungen in der Natur- und Kulturlandschaft.
„Als Indikator dienen Schmetterlinge sozusagen als Fieberthermometer für den Zustand der biologischen Vielfalt“, erklärt Johannes Rüdisser, Leiter des Viel-Falter Monitorings und Biodiversitätsforscher an der Universität Innsbruck.
Wenig über Schmetterlingsbestände bekannt
In den vergangenen Jahren wurde ein alarmierender Rückgang der Biodiversität im Allgemeinen und von Insekten im Speziellen nachgewiesen. Von den 40.000 in Österreich vorkommenden Insektenarten sind die Schmetterlinge mit 4.000 Arten die am besten untersuchte Gruppe. Trotzdem ist über ihre Verbreitung und insbesondere ihre Bestandsentwicklung erstaunlich wenig bekannt.
Die Initiative „Insekten-Monitoring Österreich: Schmetterlinge“ soll das ändern. Auf 200 Erhebungsflächen in ganz Österreich werden seit wenigen Wochen systematische Zählungen von Schmetterlingen durchgeführt. Hinzu kommen bestehende Erhebungen an 200 Standorten in Tirol und Vorarlberg, an denen bereits seit 2018 beobachtet wird.
Freiwillige können mitforschen
Dass nun erstmals flächendeckend in ganz Österreich der Bestand von Schmetterlingen erhoben wird, geht auf Forschende der Universität Innsbruck und der Tiroler Landesmuseen zurück. Finanziert wird die Erhebung vom Biodiversitätsfonds des Klimaministeriums.
Bei den Zählungen der Tagfalter können auch Freiwillige mitmachen. Während die Expertinnen und Experten jeden Falter auf die Art genau bestimmen, arbeiten die Freiwilligen mit einem vereinfachten Erhebungsansatz. Wer sich beteiligen möchte, muss keine Vorkenntnisse mitbringen. Voraussetzung ist eine Einschulung durch das Monitoring-Team.