Gebirgstal mit großem Transparent
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Umwelt

Mit Riesentransparent gegen „Megaprojekt“

Ein 50 Meter langes Transparent haben am Samstag Umweltschutzorganisationen übers Platzertal in den Ötztaler Alpen gespannt. Mit dem Schriftzug „Platzertal bleibt“ protestierten sie gegen den Kraftwerksausbau der TIWAG im Kaunertal, ein „Megaprojekt mit massiven Auswirkungen“.

Die Organisationen fordern die Unterschutzstellung des Hochtals und Energiealternativen statt des Baus eines weiteren Pumpspeicherkraftwerks.

Demo gegen Kraftwerksausbau

Am Samstag haben Umweltschutzorganisationen ein 50 Meter langes Transparent über das Platzertal in den Ötztaler Alpen gespannt, um gegen den Kraftwerksausbau der TIWAG im Kaunertal zu protestieren. Sie fordern die Unterschutzstellung des Hochtals und Energiealternativen statt des Baus eines weiteren Pumpspeicherkraftwerks.

120 Meter hohe Staumauer geplant

Das Platzertal bei Pfunds auf rund 2.300 Metern in den Ötztaler Alpen ist eine Region mit hochalpinen Moor- und Feuchtgebieten. Wo am Samstag das Transparent gespannt war, ist laut den Plänen der TIWAG eine 120 Meter hohe Staumauer geplant.

Personen mit den Talgrund überspannenden Transparent
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Hier soll auch die Staumauer entstehen

Belastung durch Baustellenverkehr im Kaunertal

Die Gewässerschutzexpertin Bettina Urbanek vom WWF erkennt in dem Damm einen enormen Eingriff, dahinter würde geflutet und darunter werde das Feuchtigkeits- und Moorgebiet kaputt sein. Durch den Tunnel zum Kaunertal und sieben bis zehn Jahre Baustelle komme es zusätzlich zu einer Belastung durch den Lkw-Verkehr im Kaunertal.

Kuh in Almgebiet bei Bach
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Die Umweltschutzorganisationen sehen starke Auswirkungen auch auf den Bach und Feuchtgebiete unterhalb des Staubereichs

Seit 15 Jahren verfolgt die TIWAG den Plan, das bestehende Kraftwerk Kaunertal auszubauen. Zwölf Wissenschaftlerinnen, 35 Organisationen, NGOs und Vereine fordern mittlerweile den Projektstopp.

Projekt vor Umweltverträglichkeitsprüfung

Das Projekt ziehe sich über vier Täler und betreffe vier Flüsse, sagt Anne Stevens von Wildwasser erhalten Tirol (WET). Sie verweist auf die Ausleitung des Wassers aus dem Ötztal, „dem Ötztal sollen 80 Prozent des Wassers entzogen werden“. Das sei ein kaum greifbares Megaprojekt mit heftigen Auswirkungen auf die Menschen, die in allen Tälern wohnen, so Stevens. Das Projekt steht vor der Umweltverträglichkeitsprüfung.