Immer wieder wird in Bayern gegen den Bau des Nordzulaufs zum BBT protestiert. Die Deutsche Bahn musste daher mehrfach ihre Planungen ändern – mehr dazu in BBT-Nordzulauf: DB mit fünfter Variante. Hier will Ingrid Felipe mit viel Dialog ansetzen. Als Vorständin der Deutschen Bahn Netz AG fallen große Infrastrukturprojekte – und damit auch für den Brennerzulauf – in ihre Zuständigkeit.
Sie sei in der Angelegenheit auch schon beim Bayerischen Bauernverband gewesen und habe weitere Termine mit regionalen Akteuren und Akteurinnen, sagte Felipe im ORF-Interview.
Zustimmung für Zulaufstrecke auch in Deutschland
Sowohl in der deutschen als auch in der bayerischen Regierung gebe es mittlerweile Zustimmung für die geplante Bahntrasse, sagt Felipe. Beim Bau will die Deutsche Bahn deshalb jetzt Tempo machen. Felipe geht davon aus, dass der Bau der Zulaufstrecke 2025 im Bundestag beschlossen wird.
Das Projektteam der Deutschen Bahn werde dies bis 2025 planen, und dann werde es in den Deutschen Bundestag gehen, so Felipe: „Der Deutsche Bundestag wird ganz bestimmt zustimmen können, weil es allen rechtlichen und allen Finanzierungsfragen entspricht.“
Bayerische Zulaufstrecke soll 2040 fertig sein
Der eigentliche Baustart für den wichtigen Nordzulauf zum BBT soll dann in den frühen 30er Jahren sein. Ziel sei es, bis zum Jahr 2040 fertig zu sein, so Felipe.
Bis dahin will Deutschland auch die bestehende Bahnstrecke modernisieren und damit mehr Kapazitäten ermöglichen, wenn der Brennerbasistunnel in gut zehn Jahren in Betrieb geht. Der Ausbau allein werde aber nicht reichen, um Lkws von der Straße zu holen, sagt Felipe.
Schienenverkehr muss attraktiver werden
„Wenn verkehrspolitisch, also ordnungspolitisch nicht einiges passiert, um den Schienenverkehr zu aktivieren, wird es auch nicht reichen. Dann wird der Brenner Basistunnel nämlich auch nicht zur Gänze genutzt werden.“ Auch da brauche es Dinge wie zum Beispiel das Slotsystem oder eben die Korridormaut, über die man ja auch schon viele Jahre diskutiere.
Bis der Warenverkehr über die Gleise fährt, ist also noch viel zu tun. Sie habe aber auch bei ihrer Arbeit in Tirol einen langen Atem gebraucht, so Felipe.