Sonne scheint zwischen Bäumen in den Wald
ORF/Berger
ORF/Berger
Umwelt

Laubbäume sollen Brandgefahr senken

Rund 200-mal brennt es im Jahr in den heimischen Wäldern. Mittelfristig wollen die Bundesforste unter anderem mit Laub- statt Nadelbäumen und besseren Einsatzplänen die Brandgefahr senken. Die Bundesforste sprechen von einem „Jahrhundertprojekt“.

Laubbäume halten Wälder kühler und feuchter und können somit im Vergleich zu den in den heimischen Wäldern vorherrschenden Nadelbäumen das Risiko von Bränden reduzieren, sagt Andreas Gruber, Vorstand der Bundesforste, die rund 15 Prozent der heimischen Wälder besitzen.

Nadelhölzer würden wegen der Harze und der trockenen Nadeln besser brennen. Sie könnten teilweise wie Brandbeschleuniger wirken. Das sei bei Laubhölzern nicht der Fall, so Gruber. Laubhölzer würden insgesamt mehr Wasser enthalten, und über die Blätter, die größer als Nadeln seien, würde viel Feuchtigkeit verdunsten. So sei feuchtere Luft im Wald.

nadelbaum
ORF / Seiser
Nadelbäume können durch das Harz wie Brandbeschleuniger wirken

Laubbäume würden zudem den Boden mit ihren Blättern besser versorgen, damit würden sie die Humusschicht verbessern und bessere Wasserspeicherung im Boden bieten, da nicht nur Nadeln, sondern auch Laub auf den Boden falle. So werde eine stabilere und bessere Humusschicht aufgebaut, sagt Gruber.

Bundesforste setzen auf neue Waldbrandstrategien

Bis die heimischen Wälder mit mehr Laubbäumen durchmischt sind, dauert es mindestens eine Generation. Die Bundesforste sprechen von einem „Jahrhundertprojekt“. Daher setzt man auch auf neue Waldbrandstrategien. So werden gerade neue Einsatzpläne mit Feuerwehren entworfen, um bei Bränden Einsatzkräfte sicher und schnell zu den Einsatzorten zu bringen.

Dabei gelte es, verschiedene Fragen im Vorfeld zu klären, sagt Gruber: „Wo führt welche Forststraße hin? Wo haben wir Wasservorkommen? Wo gibt es Bäche? Wo gibt es Tümpel? Wo haben wir Jagdhütten oder andere Gebäude, die eventuell als Einsatzzentrale dienen könnten? Wenn man sich vorab mit den Feuerwehren abstimmt, dann kann man im Ernstfall schneller und besser reagieren“, sagt der Vorstand der Bundesforste.

Waldbrand in Breitenbach am Inn
ZOOM.Tirol
Für viele Brände sind Menschen verantwortlich

Im Schnitt werden acht von zehn Waldbränden durch Menschen verursacht. Dieser menschliche Faktor müsse auch noch viel mehr in die Köpfe der Waldbesucher, so der Chef der Bundesforste.