Der 68-jährige Amtsinhaber Josef Geisler ist seit 2008 an der Spitze des zweitgrößten Sportverbandes des Landes. Sein Herausforderer ist der 51-jährige Wolfgang Suitner aus Haiming. Dass Suitner in den Ring gestiegen ist, hat auch mit Diana Langes zu tun.
Die Präsidentin des einzigen Tiroler Bundesligisten, der WSG Tirol, forcierte und nominierte das Team um Suitner. Sie denke, es brauche jetzt frischen Wind. Es brauche einen Jüngeren, um wieder voll aktiv zu werden und etwas weiterzubringen, so Swarovski. „Die letzten zehn Jahre bin ich sehr dankbar dafür, dass es so war, wie es bisher war. Aber jetzt müssen sich einfach gewisse Sachen ändern.“
Tirol hinkt im Bundesländervergleich hinterher
Einst war Tirol im Fußballwesten die klare Nummer eins. Mittlerweile ist man von Salzburg und vor allem auch vom kleineren Vorarlberg überholt worden. Mit Lustenau und Altach sind dort gleich zwei Mannschaften in der Bundesliga vertreten. Nachdem SW Bregenz die Regionalliga gewonnen hat, spielen kommende Saison auch zwei Mannschaften aus dem Ländle in der 2. Liga – also vier Profi-Mannschaften gegenüber einer einzigen aus Tirol und das ist die WSG.
Apropos Regionalliga – auch die vom Tiroler Fußballverband forcierte Ligareform stieß nach deren Umsetzung auf Kritik und wird wieder reorganisiert. In Tirol wird eine zusätzliche Regionalliga Tirol eingeführt, was für geteilte Meinungen unter den Vereinen sorgt.
Der einzige Bundesligaklub Tirols wünscht sich professionelle Rahmenbedingungen für den Breitensport genauso wie für den Spitzensport. WSG-Präsidentin Diana Langes ist davon überzeugt, dass mittelfristig der Meisterteller auch wieder nach Tirol geholt werden kann. Das müsse das Ziel im Spitzenfußball bleiben, erklärt sie.
Geisler spricht von Rufmordkampagne
Der pensionierte Richter und derzeitige Präsident Josef Geisler hatte offenkundig nicht mit Gegenwind gerechnet. Er sprach zuletzt gar von einer Rufmordkampagne seines Herausforderers. Gegenüber ORF Radio Tirol wollte er am Freitag kein Interview geben, damit er nicht noch mehr Öl ins Feuer gieße, wie er sagte. Er sei schlicht froh, wenn dieser Tag zu Ende gehe. Die vielen Angriffe gegen seine Person hätten ihm zuletzt durchaus zugesetzt, räumt Geisler ein.
Suitner will offenere Kommunikation im Verband
Herausforderer Suitner möchte sich für eine offenere Kommunikation im Verband einsetzen, dieses Anliegen hätten Vereinsvertreter zuletzt immer wieder deponiert.
Der Verband müsse für die Vereine da sein. Oft fühle man sich ein wenig wie ein Bittsteller. Es gehe in erster Linie darum, eine offene, proaktive Kommunikation zu den Vereinen aufzubauen. Nicht alles, was in der Vergangenheit passiert sei, sei schlecht gewesen, man müsse vielmehr mit Lösungen für die Zukunft argumentieren, so Suitner im ORF-Interview.
Unter anderem solle künftig die Nachwuchsakademie enger an die WSG Tirol gebunden werden, sagt Suitner.