TikTok
APA/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene
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Medien

Handy-App TikTok: Faszination und Gefahr

TikTok ist eine der beliebtesten Handy-Apps von jungen Menschen, auch Erwachsene nutzen sie. Der raffinierte Algorithmus zieht Nutzerinnen und Nutzer schnell in den Bann und sorgt für stundenlanges Scrollen. Experten warnen allerdings vor möglichen Datenschutzproblemen und Missbrauch.

Die chinesische Social-Media-App TikTok liefert ihren Nutzerinnen und Nutzern fast ausschließlich personalisierte Tanz-, Sing-, Koch- und Spaß-Videos. Möglich macht das ein ausgeklügelter Algorithmus. Er sorgt dafür, dass nur Videos angezeigt werden, die den Nutzerinnen und Nutzern gefallen. Das macht schnell süchtig und birgt Gefahren, insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz und die Verbreitung von Hassbotschaften oder Falschinformationen.

TikTok-Kanal des Landes
ORF
Unzählige Kurzvideos ziehen Kinder und Jugendliche in ihren Bann. Medien wie TikTok bergen aber auch viele Gefahren.

Sorgen um Datenmissbrauch

Was viele nicht wissen: Wer TikTok verwendet, stimmt zahlreichen Nutzungsbedingungen zu. Expertinnen und Experten befürchten, dass Daten und vertrauliche Informationen missbraucht werden könnten. „Die App schließt nicht aus, dass chinesische Behörden oder Geheimdienste auf die Daten zugreifen können“, erklärt Clara Rauchegger, Europarechts- und Datenschutzexpertin an der Universität Innsbruck. Aber auch andere Behörden und Geheimdienste könnten Schwachstellen der App ausnützen und auf die persönlichen Daten zugreifen. Aus diesem Grund ist die App auf Diensthandys im öffentlichen Dienst mittlerweile verboten.

Datenschutzgesetz soll für mehr Sicherheit sorgen

Neben den Datenschutzbedenken können auch Hassbotschaften oder Falschinformationen auf der Plattform leicht und unkontrolliert verbreitet werden. Clara Rauchegger hält dennoch nichts von einem generellen TikTok-Verbot. Sie sieht die Behörden in der Verantwortung, diese Probleme anzugehen, statt die Verantwortung den einzelnen Nutzerinnen und Nutzern zu überlassen. Nächstes Jahr soll ein neues EU-Gesetz über digitale Dienste in Kraft treten, das Problemen wie Hass im Netz begegnen soll.