Wasserstoffzug des Herstellers Stadler Rail
ZVB AG
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Politik

Regierung „bewusst“ für Wasserstoffbahn

Dienstagvormittag hat die ÖVP/SPÖ-geführte Landesregierung nun auch formal ein klares Bekenntnis zu einer Wasserstoffbahn ins Zillertal abgelegt. Eine Bahn mit Oberleitung wäre billiger gewesen. Die Mehrkosten wolle man bewusst in Kauf nehmen, so LH Anton Mattle (ÖVP).

Es kursierten viele Zahlen rund um die geplante Wasserstoffbahn im Zillertal. Im Vergleich zum Bau einer Bahn mit Oberleitung würden Mehrkosten bis zu 180 Millionen Euro entstehen, gerechnet auf 30 Jahre, wurde gemutmaßt.

LH Mattle
ORF
LH Anton Mattle (ÖVP)

Großteil der Mehrkosten wird von TVBs bezahlt

Nun ist eine Entscheidung gefallen. Und Landeshauptmann Anton Mattle klärte auch über tatsächlichen Mehrkosten auf. Pro Jahr würden diese 2,7 Millionen Euro betragen: „Dazu wissen wir, dass es eine starke Unterstützung aus dem Zillertal gibt. Zweieinhalb Millionen Euro werden jährlich von den Tourismusverbänden des Zillertals eingebracht.“

Liste Fritz und Grüne: Geldverschwendung

Grüne und Liste Fritz kritisieren das Projekt. Hier werde Steuergeld verschwendet. Die Liste Fritz hätte sich eine Oberleitungsbahn mit Normalspur vorgestellt, die eins zu eins in das Schienennetz der ÖBB integriert hätte werden können.

Den Bau einer Oberleitung wollte man im Zillertal aber auch aus Zeitgründen nicht umsetzen. Dies werde vom Land respektiert, Landeshauptmann Mattle: „Das eine wasserstoffbetriebene Bahn weniger Wirkungsgrad hat wie eine mit Oberleitung ist ein Faktum. Allerdings erspart man sich, eine Oberleitung zu bauen. Die Zusammenarbeit des Zillertals mit dem Verbund sind ein Stück weit ein Garant dafür, dass man grünen Wasserstoff auch zu einem grünen Preis erhalten kann. Man liest in den Fachjournalen, dass man das Kilogramm Wasserstoff, das jetzt neun Euro kostet, in den nächsten Jahren auf drei Euro zurückgehen wird.“

Land hofft auf Mitfinanzierung des Bundes

Ob, wie im Zillertal geplant, die erste Wasserstoffbahn bereits 2027 in Betrieb gehen kann, darauf wollte sich die Regierung vorerst nicht festlegen. Zuerst gelte es den Servicevertrag auszuschreiben, dann könnten die Garnituren um rund 100 Millionen Euro bestellt werden. Das Land Tirol hofft, dass der Bund zumindest die Hälfte der Kosten beisteuert.