Swarovski Wattens
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Wirtschaft

Swarovski rechnet mit schwarzen Zahlen

Nach turbulenten Jahren und einem Kurswechsel in der Konzernführung ist der Kristallkonzern Swarovski mit Stammsitz in Wattens offenbar wieder auf Kurs. Für heuer rechnet man seit Längerem wieder mit schwarzen Zahlen, trotz schwieriger Rahmenbedingungen.

Der für Swarovski so wichtige US-Markt schwächelt, und dennoch zeigen die Umsätze bei Swarovski nach oben. Vor allem das B2B-Geschäft liegt mit 18 Prozent deutlich über dem Vorjahresumsatz, wie der neue CEO Alexis Nasard gegenüber ORF Tirol erklärt. Aber auch die neue Kollektion habe Anklang bei den Kundinnen und Kunden gefunden. Jedenfalls rechnet der CEO mit vier bis sieben Prozent Umsatzwachstum und schwarzen Zahlen am Ende des Jahres.

Swarovski Führungsriege, Delgado, Margreiter, Schiestl, Nasard
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Die neue externe Konzernspitze Luisa Delgado (Präsidentin des Verwaltungsrats, l.) und CEO Alexis Nasard (2. v. r.), sowie die beiden Familienmitglieder Carina Schiestl und Mathias Margreiter, beide im Beirat

Automobilsegment wächst am stärksten

Treiber beim Umsatz war in erster Linie der chinesische Markt mit einem Plus von 45 Prozent sowie der Automobilbereich. In diesem produziert Swarovski – derzeit noch exklusiv für BMW – geschliffene Glasteile im Innenraum, aber auch für die Außenbeleuchtung bzw. die Scheinwerfer. Allein für heuer beträgt die Umsatzsteigerung über 70 Prozent, und die Nachfrage nach solch edlen Komponenten werde immer größer, spricht Nasard von einem Zukunftsmarkt.

Swarovski Wattens, Autoteil
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BMW setzt unter anderem auf Bedienelemente aus geschliffenem Glas aus Wattens

Millioneninvestment und neuer Wattens-Chef

Deshalb werde man am Standort Wattens bis 2025 auch weitere 50 Millionen in den Bereich Produktion investieren, um Prozesse noch effizienter und flexibler zu gestalten. Das sichere auch die Arbeitsplätze am Standort ab, so der CEO. Er glaubt, dass sich der Mitarbeiterstand von aktuell rund 3.100 halten lässt. Kleinere Schwankungen nach oben oder unten werde es in Industriebetrieben dieser Größe aber immer geben, so Nasard. Ein neuer General Manager für den Standort in Wattens soll übrigens noch im Juni präsentiert werden.

Swarovski Wattens, Endfertigung
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In die Endfertigung und ins Lager wurde bereits kräftig investiert, weitere Millioneninvestments werden in Wattens in die Produktion fließen

Weiterentwicklung zur unverwechselbaren Luxusmarke

Als Erfolgsgeheimnis für Swarovski sieht Nasard einen klaren Plan, der mit viel Disziplin und Konsequenz umgesetzt wird. Sein Ziel ist es, Swarovski zu den bedeutendsten Luxusmarken zu machen, im Schmuckbereich genauso wie im Home-Bereich. Zu Letzterem gehören die Glasfiguren, die bis zur Jahrtausendwende reißenden Absatz fanden. Nasard will diesen Bereich wieder stärken und enger an den Schmuckbereich heranführen. Sichtbar wird das in den neuen Kollektionen.

Swarovski Wattens, Figur
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Glasfiguren wie diese sind nicht zu kopieren, und deshalb soll der Home-Bereich wieder verstärkt werden

Daneben werden die bestehenden 550 Shops weltweit sukzessive in neuem Glanz erstrahlen, in individuellen Designs. An wichtigen Hotspots werden zudem neue Shops entstehen, etwa in New York und in Seoul, so Nasard. Die Tätigkeiten am russischen Markt habe man wie angekündigt mittlerweile völlig eingestellt.