Berichten zufolge dürfte das Tier über den Berg Stivo ins Tal gewandert sein. Ein Bewohner Arcos beschrieb, dass der Bär verängstigt war und einen Fluchtweg suchte.
Bürgermeister Alessandro Betta erhielt laut eigenen Angaben Dutzende Anrufe von besorgten Bürgerinnen und Bürgern. Beamte der Forstverwaltung der Provinz Trient erklärten, dass es sich um ein „verirrtes und unsicheres Tier“ gehandelt habe.
Debatte nach Tod von Jogger
Im Trentino ereigneten sich zuletzt mehrfach Begegnungen zwischen Menschen und Bären. Im Tal Val di Sole wurde im April ein 26-jähriger Jogger in den Wäldern von Caldes von der „Problembärin“ JJ4 tödlich angegriffen – mehr dazu in Trentino: Autopsie bestätigt Bären-Angriff.
Ebendort sah vergangenes Wochenende eine Familie aus Cavizzana zwei Bären im Hof ihres Hauses. Im Val di Sole werden immer wieder Bären gesichtet, auch in der Nähe von Müllcontainern.
Protest gegen Tötung von Bären
In Italien hatte sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Viele Menschen protestierten gegen ursprüngliche Pläne zur Tötung von JJ4, einer „Problembärin“, die für den Tod des Joggers verantwortlich gemacht wird und daher eingefangen wurde – mehr dazu in Trentino: Vorerst keine Tötung von Bärin JJ4. Tierschützerinnen fordern immer wieder, Menschen für die wilden Tiere zu sensibilisieren und Wildtierkorridore einzurichten.
Das Verwaltungsgericht in Trient hatte den Abschussbefehl der Provinzregierung für JJ4 vorerst bis 27. Juni ausgesetzt und gab damit den Einsprüchen von Tierschützern statt. Die Entscheidung umfasste außerdem den Tötungsbefehl für einen weiteren „Problembären“, MJ5, der nach dem Willen der Provinz ebenso erlegt werden sollte.