Borkenkäfer legen ihre Eier unter der Rinde der Bäume ab
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Umwelt

Verstärkter Einsatz gegen Borkenkäfer

Der Kampf gegen den Borkenkäfer wird verstärkt. Die Finanzmittel, die Bund und Land Tirol dafür heuer aufwenden, werden auf 14 Millionen Euro verdoppelt. Der Borkenkäfer bereitet vor allem in Osttirol sowie in einigen Teilen Nordtirols Probleme.

Obwohl das Frühjahr kühl und feucht war, bleibt die Borkenkäfersituation mehr als angespannt. Landesrat Josef Geisler (ÖVP) ortet daher dringenden Handlungsbedarf. Vor allem in Osttirol vermehre sich der Borkenkäfer stark, so Geisler. In mehr als zwei Drittel aller Monitoring-Fallen wurde demnach der kritische Wert von 5.000 Käfern bereits frühzeitig deutlich überschritten.

Mehr Geld von Land Tirol, Bund und EU

Handlungsbedarf gebe es auch in Nordtirol. Hier sei die Borkenkäfersituation insbesondere im Wipptal, im hinteren Zillertal, im vorderen Ötztal und im oberen Lechtal angespannt und erfordere einen entsprechenden Personal- und Mitteleinsatz.

Große Schäden am Schutzwald  in Außervillgraten
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Am Schutzwald in Außervillgraten sind große Schäden deutlich sichtbar

„Die Anstrengungen in der Borkenkäferbekämpfung werden deshalb noch einmal intensiviert. 1,5 Millionen Euro an Landesmitteln stehen heuer zusätzlich zur Verfügung. Dadurch können wir 5,5 Millionen an EU- und Bundesmitteln lukrieren“, erklärte Geisler. Der Budgeterhöhung muss der Tiroler Landtag im Juli jedoch noch zustimmen. Inklusive der Eigenleistung der Waldbesitzer werden heuer somit rund 20 Millionen Euro in die Lebensversicherung Schutzwald investiert.

Klimafitte Bäume aus heimischer Produktion

Durch die Naturereignisse und Borkenkäferschäden der vergangenen Jahre ist die Schutzwirkung des Osttiroler Waldes massiv beeinträchtigt. Um Schadensflächen wieder zu bewalden und die Schutzfunktion wiederherzustellen, werden heuer in Osttirol mehr als 1,2 Millionen klimafitte Bäume aufgeforstet.

Dabei wird auf eine gute Baumartenmischung geachtet. Der Anteil der Fichte wird sich insbesondere in tiefen und mittleren Lagen deutlich reduzieren. Mehr als 90 Prozent der aufgeforsteten Pflanzen kommen aus regionaler Produktion vom Landesforstgarten Tirol.

Große Mengen an Schadholz werden aufgearbeitet

Auch die Aufarbeitung von Schadholz laufe auf Hochtouren, teilte das Land mit. Demnach wurden mehr als 300.000 Festmeter Schadholz in Osttirol in den ersten Monaten des heurigen Jahres aufgearbeitet. Das entspricht bereits deutlich mehr als der Menge eines Normaleinschlags eines gesamten Jahres vor den Schadensereignissen.

Auch heuer wird in Osttirol wieder zusätzliches Personal zum Einsatz kommen. Fünf über den Waldfonds von Bundesminister Norbert Totschnig finanzierte Förster und Försterinnen werden die Maßnahmen ebenso unterstützen wie im Bedarfsfall Personal der Landesforstdirektion.