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Soziales

Starker Anstieg bei Sozialberatungen

Die steigenden Kosten werden für Menschen mit wenig Einkommen zunehmend zu einer Frage der Existenz. Die Sozialberatungen der Caritas nahmen um über 60 Prozent zu. Dabei ist die Hemmschwelle, Hilfe zu suchen, besonders auf dem Land immer noch sehr groß.

Bei Sozialorganisationen wie der Caritas werden zunehmend Rat und Hilfe gesucht. So viele Menschen wie schon lange nicht mehr melden sich bei der Sozialberatung, die Armut habe mittlerweile auch die Mittelschicht erreicht, so Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb: „Wir erleben derzeit einen großen Zulauf von Menschen, die vorher nie Hilfe in Anspruch nehmen mussten.“

Rolle des Hilfesuchenden immer noch mit Scham verbunden

Vor allem auf dem Land gebe es allerdings eine gewisse Scham, zum Bittsteller zu werden. Für solche Fälle gibt es eine Onlineberatung. Die Beraterinnen und Beraten helfen bei Ansuchen für Förderungen und Direktzahlungen aus Nottöpfen. Wenn Menschen Rechnungen ab der Monatsmitte nicht mehr begleichen können bzw. unerwartete Ausgaben wie einen kaputten Kühlschrank nicht mehr stemmen können, dann sei Feuer am Dach und schnelle Hilfe nötig, so Rathgeb.

Folgen der Inflation

Die Zahl der Sozialberatungen bei der Caritas ist deutlich gestiegen. Grund ist die derzeitige Teuerung. Die Hemmschwelle, sich Hilfe zu suchen, ist vor allem auf dem Land groß.

Noch dazu sind über 300.000 Kinder in Österreich armutsgefährdet. Die Caritas appelliert an die Bevölkerung, Hilfsdienste in Anspruch zu nehmen.