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APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Kika schließt drei Standorte mit Ende Juli

Wenige Tage nach dem Verkauf der Möbelkette kika/Leiner werden dramatische Folgen bekannt: In Tirol werden drei Kika-Filialen in Wörgl, Imst und Lienz schließen. Nur die Niederlassung in Innsbruck wird bestehen bleiben. 170 Arbeitnehmer sind betroffen.

Der neue Eigentümer des operativen Geschäfts der angeschlagenen Möbelkette wird österreichweit 23 von 40 Standorten per Ende Juli schließen und 1.900 von 3.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kündigen. Auch die Zentralabteilungen und die Verwaltung soll „erheblich“ verkleinert werden.

Retten, was zu retten ist

„Wir sind angetreten, um Kika/Leiner zu retten. Und wir retten jetzt, was zu retten ist“, so der neue Kika/Leiner-Betreiber und Geschäftsführer Hermann Wieser am Dienstag in einer Aussendung. Vor fünf Tagen war bekannt geworden, dass der Tiroler Investor Rene Benko nicht nur die Kika/Leiner-Immobilien verkaufte, sondern kurz später auch das operative Geschäft – mehr dazu in news.ORF.at

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien bereits ein Fonds für Härtefälle und ein Job-Portal eingerichtet worden, hieß es in der Aussendung: In Zusammenarbeit mit überregionalen Anbietern aus Handel und Gewerbe wie REWE, OBI, BILLA, BIPA, PENNY, Tedi, Müller, Deichmann, Action, NKD können allen Mitarbeitern, die daran interessiert sind, Jobangebote gemacht werden – dafür wird eine Job-Plattform eingerichtet, auf die alle Mitarbeiter zugreifen können.

Falsche Markenstrategien und Pandemie

Als Gründe für die Schieflage des Unternehmens gebe es viele – allen voran Management-Fehler, so das Unternehmen. Es gebe „explodierende und nicht an die Rahmenbedingungen angepasste Kosten, komplizierte, personalintensive Abläufe, falsche Markenstrategien, zu geringe Flächenproduktivität, viel zu hohe Overheadkosten u.v.m.“. Auch die Pandemie, der Ukrainekrieg, die hohen Energiekosten, zu hohe Zinsen und verschärften Vergaberichtlinien für Kredite hätten zur Krise des Kika/Leiner-Konzerns geführt, so die neue Geschäftsführung.