Sowohl die Wiltener Musikkapelle als auch die Schützenkompanie sind am Sonntag ausgerückt, um den neuen Abt gebührend zu empfangen. Eltern, Verwandte und Freunde nahmen an der Feier ebenso teil wie Vertreterinnen und Vertreter des kirchlichen und öffentlichen Lebens. Die Stiftskirche war bis auf den letzten Platz gefüllt.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Hermann Glettler den neuen Abt dann an die Verpflichtung, ganz für Gott und die Menschen da zu sein und überreichte ihm als Symbol für Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe einen Feuerwehrhelm.
Altes Ritual und bedeutende Insignien
Die Benediktion erfolgte dann nach alten liturgischen Regeln: Bischof Hermann fragte Abt Leopold, der 2014 in den Prämonstratenserorden eingetreten und 2019 zum Priester geweiht worden ist, nach seiner Bereitschaft, sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. Er erbat dann Gottes Heiligen Geist und segnete ihn.
Als sichtbare Zeichen der Beauftragung nahm Abt Leopold die Amtsinsignien entgegen: Die Ordensregel des Heiligen Augustinus, den Siegelring mit dem Wappen von Stift Wilten, die Mitra, die Papst Johannes Paul II 1988 beim Gottesdienst im Bergiselstadion getragen hat und den Laurentiusstab, den Hirtenstab, der im Stift nur bei besonderen Anlässen verwendet wird.
Viele zukünftige Aufgaben
Der 35-jährige Leopold Baumberger tritt als Abt des Stift Wilten die Nachfolge des 70-jährigen Raimund Schreier an und übernimmt damit ein durchaus herausforderndes Erbe: Es gilt, die Ordensgemeinschaft mit ihren 20 Mitgliedern zu festigen, den Standort der Niederlassung wirtschaftlich abzusichern, das Stift zu öffnen und als geistlich-spirituelles Zentrum in eine gute Zukunft zu führen.
Abt Leopold möchte, wie er sagte, weiter Seelsorger im Sellrain bleiben und auch weiter mit Feuerwehr und Schützen ausrücken. Viel Zeit wird ihm dafür künftig wohl nicht mehr bleiben.
Man darf gespannt sein, ob Abt Leopold den Vorschusslorbeeren gerecht werden kann und ob der gelernte Apotheker das passende Rezept findet, um alle Herausforderungen zu meistern. Bei der Feier heute in Wilten haben dem Oberösterreicher jedenfalls viele ihre Sympathie bekundet und ihre Unterstützung zugesagt.