Wanderer auf einem Schneefeld
Simon Schöpf
Simon Schöpf
Chronik

Alpenverein warnt vor Altschneefeldern

Der Alpenverein mahnt zur Vorsicht bei Touren im Frühsommer. Altschneefelder halten sich oft bis in den Juni hinein und stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Bergsportlerinnen und Bergsportler dar. Laut Alpenverein kommt es dadurch immer wieder zu tragischen Unfällen.

Auf Tirols Bergen finden sich noch immer zahlreiche Schneefelder. Auf einigen Wanderwegen lauern auch Lawinenreste. Das Absturzrisiko auf diesen meist hart gefrorenen und steilen Schneeflächen ist laut Alpenverein hoch.

Auf eisigen Flächen Bremsen kaum möglich

Es kommt immer wieder zu kritischen Situationen, wenn Menschen auf Altschneefeldern das Gleichgewicht verlieren und ins Rutschen geraten. "Einmal ins Rutschen geraten, kann man auf den eisigen Flächen kaum mehr bremsen. Selbst dann, wenn sie auf den ersten Blick gar nicht so steil wirken“, so Michael Larcher, Leiter der Bergsportabteilung im Alpenverein.

Menschen auf einem Schneefeld
Simon Schöpf
Ohne entsprechende Ausrüstung und Erfahrung können Altschneefelder eine große Gefahr sein

Sorgfältige Planung und Wanderstöcke gefragt

Im Ernstfall empfiehlt man vonseiten des Alpenvereins, eine Tour abzubrechen, wenn man auf ein steiles Altschneefeld trifft. Wer ein Altschneefeld überqueren will, sollte laut den Empfehlungen unbedingt gute Bergschuhe tragen. "Damit man beim Überqueren eines Schneefeldes tatsächlich Schritte setzen kann, sollten mindestens die obersten zehn Zentimeter der Schneedecke aufgeweicht sein“, sagt Larcher.

Außerdem empfiehlt er eine aufrechte Körperhaltung und Wanderstöcke. Auch Snowspikes könnten helfen, diese können wie Schneeketten über Wanderschuhe gezogen werden. Unabdingbar sei es, sich über die aktuellen Bedingungen vorab zu informieren.

Im Notfall auf den Bauch drehen

„Wenn man ausrutscht, ist es wichtig, sich sofort auf den Bauch zu drehen und in der Liegestützposition mit Armen und Beinen zu bremsen“, erklärt Larcher. Im Ernstfall könne diese Maßnahme Leben retten, bevor die Geschwindigkeit beim Rutschen zunimmt und schließlich unkontrollierbar wird.